Ausgabe 02/2013
Einer muss doch jetzt mal handeln
Heike Langenberg ist Redakteurin der ver.di PUBLIK
Jetzt nimmt die Jugend die Sache selbst in die Hand. Das ist ihr gutes Recht, schließlich geht es um die Zukunft junger Menschen, um ihre Perspektiven. Deswegen macht die ver.di- Jugend der Politik jetzt vor der Bundestagswahl erst einmal klare Ansagen. Sozial soll Europa werden, gut ihre Ausbildung und Bildung, solidarisch die Altersvorsorge, mit gesicherten Erträgen statt gesenkter Beiträge.
Mit Resolutionen wird Mitte März erst einmal abgefragt, was junge Menschen interessiert und wie ihre Sicht der Dinge ist. Von den von oben gemachten Ansagen haben sie genug. Denn was ist deren Folge? Eine Sparpolitik bis weit hinaus auf die gesamte europäische Ebene, die die Jugend vieler Chancen beraubt. Opfer müssen gebracht werden, lautet die Ansage, die sie bislang immer von oben zu hören bekommen haben.
Doch die Jugendlichen glauben nicht mehr daran, dass Sparen Ausbildungs- und Arbeitsplätze schafft. Stattdessen erleben sie, wie Banken gerettet werden und Reiche weitere Steuergeschenke erhalten. Jetzt ist für sie die Zeit zum Handeln gekommen, Zeit, um rechtzeitig vor der Bundestagswahl am 22. September einen Politikwechsel nicht nur einzufordern, sondern seine Richtung konkret zu benennen.
Doch die Sparpolitik und ihre Auswirkungen sind längst nicht mehr Sache eines einzelnen Landes, ganz Europa ist betroffen. Die Arbeitslosigkeit steigt, besonders unter Jugendlichen. 5,7 Millionen Menschen unter 25 Jahren sind in Europa mittlerweile ohne Job. Kein Wunder also, dass die Jugend ihre Anliegen nun selbst in die Hand nimmt. Auch in Brüssel hat sie anlässlich des EU-Gipfels Mitte März ihre Forderungen auf einer großen Demonstration öffentlich gemacht. Sie resigniert nicht, sie will die Dinge angehen, mit allen Mitteln, politisch, kreativ, in jedem Fall auffällig und unübersehbar. Denn unter den Folgen des europäischen Spardiktats leidet vor allem die Jugend - ihr Leben lang.