Keine Bedenken gegen Mindestlohn

Focus, 11. März 2013

Als Ver.di-Chef Frank Bsirske 2003 die Debatte um Mindestlöhne startete, stand er noch ziemlich alleine da. Nicht nur die Arbeitgeber waren dagegen, auch die SPD und andere Gewerkschaften. Eine Arbeitsmarktreform und zwei Finanzkrisen später hat nicht einmal mehr die Wirtschaft Bedenken, die Lohnskala nach unten zu begrenzen.

Leitkommentar Seite 15


Manchmal ergeben Abschlüsse keinen Sinn

Süddeutsche Zeitung, 11. März 2013

Normalerweise ist es nach Tarifverhandlungen so: Arbeitgeber und Gewerkschafter stellen sich erschöpft vor die Mikrofone, haben aber noch die Kraft, das jeweils Erreichte und dessen Sinnfälligkeit zu preisen. Diesmal, nach dem Abschluss für die 800.000 Beschäftigten der Länder, war es anders. Vor allem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht eine schmerzliche Erfahrung: Manchmal ergeben Abschlüsse keinen Sinn, sondern spiegeln nur die Machtverhältnisse wider.


Abteilung "Sonstiges" mit immensem Druck

Junge Welt, 13. März 2013

Der ver.di-Fachbereich "Besondere Dienstleistungen" hat in der Gewerkschaft über lange Zeit ein Dasein als Stiefkind gefristet. Ob Friseure, Animateure und Call-Center-Telefonisten oder Totengräber und Leiharbeiter - zuständig ist die ver.di-Sparte für ein Sammelsurium von prekär Beschäftigten in schlecht bezahlten Jobs. Doch mit den Flughafenstreiks in Hamburg, Düsseldorf und Köln haben die Kollegen aus der Abteilung Sonstiges bewiesen, dass sie in harten Auseinandersetzungen immensen Druck ausüben können.