das kann so nicht weitergehen: Seit Gründung des Unternehmens vor rund 14 Jahren verweigert der private Postdienstleister PIN Mail AG seinen Beschäftigten eine Gehaltserhöhung. Und das, obwohl er deren schwere Arbeit, die Post-Zustellung bei Wind und Wetter, überaus miserabel bezahlt. Zwischen 1380 und 1430 Euro brutto bekommen die Zustellerinnen und Zusteller bei der PIN AG, die mit ihren Fahrrädern bis zu 60 Kilo durch die Straßen wuchten müssen. Fast 98 Prozent der ver.di-Mitglieder im Betrieb haben daher in einer Urabstimmung für einen Streik zur Durchsetzung eines Haustarifvertrags gestimmt. Direkt zuvor hatte der Arbeitgeber noch Prämien angeboten, um die Zustimmung zum Streik zu brechen. Damit lange nicht genug: Nach den ersten zwei Streiktagen kam die Aussperrung. Alle am Streik Beteiligten wurden vor die Tür gesetzt. Die Reaktion der Beschäftigten erfolgte prompt: unbefristeter Streik für einen Haustarifvertrag. Damit sich endlich etwas tut. Und nebenbei: Der Berliner Senat - derzeit rot-schwarz, zuvor rot-rot - verschickt seit vielen Jahren sämtliche Behördenpost über die PIN Mail AG, wohlwissend, auf wessen Knochen er da spart. Bericht Seite 5.

Lange gedauert hat eine andere, schwere und zähe Auseinandersetzung, der Streik der Kolleginnen und Kollegen im Einzelhandel für mehr Entgelt und zur Verteidigung ihres Manteltarifvertrags. Der Einsatz der streitbaren Belegschaften hat sich gelohnt: Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe der ver.di PUBLIK konnten bereits in fünf Bundesländern 5,1 Prozent mehr Entgelt und der Erhalt des Manteltarifs durchgesetzt werden. Glückwunsch aus der Redaktion! Bericht Seite 4.

Die nächste ver.di PUBLIK erscheint Mitte Februar. Herausgeber und Redaktion wünschen Ihnen und Euch eine schöne Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr!

Maria Kniesburges, Chefredakteurin der ver.di PUBLIK