Wenn der Mindestlohn mit der Großen Koalition so durchgeführt wird, wie er im Fernsehen debattiert wurde, dann gute Nacht. Das müsste sofort Streik bei allen gewerkschaftlich organisierten Menschen bedeuten. Alle, die unter einen gewerkschaftlich erstrittenen Rahmenvertrag fallen, werden bestraft. Und nie wieder die SPD wählen, die vor der Wahl eine gemeinsame Politik mit den Linken wie auch eine große Koalition mit der CDU ausgeschlossen hatte. Was interessiert mich das Gewäsch von gestern!! Ein Mann - ein Wort, das ist es, was man in der Politik vermisst.

Peter Kleint, Magdeburg

Wäre es nicht einfacher, wenn man das Einkommen deckeln - mit zwei Millionen Euro pro Jahr sollte jeder auskommen - und die frei werdenden Gehaltsetats auf alle anderen verteilen würde?

Könnte es nicht sein, dass dann mehr als 8,50 Euro pro Stunde machbar wären? Ich weiß, dass das unrealistisch ist. Die Einkommens-/Vermögensverteilung zeigt aber, dass Geld genug vorhanden ist. Und mit dieser Lösung wäre vielleicht etwas mehr Gerechtigkeit machbar. Sollten allerdings zwei Millionen zu wenig sein, glaube ich, dass es genügend Menschen gibt, die Überlebensratschläge geben könnten.

Karl Schleidweiler, Plein

"Ein bundesweiter gesetzlicher Mindestlohn kostet keine Arbeitsplätze" heißt es im Leitartikel. Das ist falsch und zugleich richtig. Es werden Arbeitsplätze in Betrieben verschwinden, die allein aufgrund der Möglichkeit von Niedriglöhnen entstanden sind bzw. sich unter den gegebenen Bedingungen so am Markt behaupten konnten. Es werden also Menschen arbeitslos werden, die jetzt zu Niedriglöhnen arbeiten, nicht alle, aber einige. Infolge des gesetzlichen Mindestlohnes steigt aber die Kaufkraft; deshalb werden an anderer Stelle neue Arbeitsplätze entstehen, nicht sofort, aber bald. Es kommt also zu einer Umverteilung des Angebotes von Arbeitsplätzen - ein Vorgang, der aus verschiedenen Gründen sowieso laufend geschieht. Die Gewerkschaften müssen vom Staat einfordern, dass er diesen Umstrukturierungsprozess sozial abfedert.

Rainer Beuthel, Eckernförde

Wenn der Staat gesetzlich einen Mindestlohn einführt, muss er entschlossen die Einhaltung überwachen. Nichteinhaltung von Mindestlöhnen muss bestraft werden, wie Steuerbetrug.

Ein Ausweichen der Unternehmen in rechtswidrige Modelle wie Scheinselbstständigkeit und Werkverträge muss strikt unterbunden werden. Wenn alle Unternehmen sich gleichermaßen an das Gesetz halten, lassen sich Kostensteigerungen auch an die Kunden weitergeben. Das Prinzip eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns ist richtig, denn Löhne, die keine menschenwürdige Existenz ermöglichen, sind verfassungswidrig. Wer arbeitet, muss einfach mehr bekommen als jemand, der nicht arbeitet.

Der Staat greift nicht in die Lohnfindung ein, sondern setzt mit einer absoluten Untergrenze die Maßstäbe der Verfassung durch.

Rainer Prosik, Hattenhofen


Interview "Moderne Sklaverei", ver.di PUBLIK 07_2013

Hier wird eine Thematik angesprochen (Subunternehmen - Werkverträge), die sich parallel zu verfassungswidriger Zeitarbeit, sprich gewerblichem Menschenhandel, über Jahre bzw. Jahrzehnte entwickelt hat. Es sei anzumerken: Hier werden Entwicklungen seitens der Wirtschaft - leider auch unterstützt von der Politik - betrieben, die nur eines im Sinn haben: "Den schnellen Euro" für einige wenige. Dies ist aber nicht nur ein Problem der Fleischwirtschaft, sondern auch in vielen anderen Wirtschaftszweigen zu beobachten. Arbeiter, die mehr oder weniger nur zu dem Zweck dienenden Sache degradiert werden.

Peter Winter


Cartoon von Beck, ver.di PUBLIK 07_2013

Finde ich frauenfeindlich und für eine Gewerkschaftszeitung, die eine Vertretung für viele Frauenberufsgruppen darstellt, nicht angebracht.

Margot Barth-Tröster


Artikel "Rettet die Bibliotheken", ver.di PUBLIK 07_2013

Zu suggerieren, dass an deutschen öffentlichen Bibliotheken bisher sechs Öffnungstage in der Woche ausreichten, ohne dabei die im Vergleich zu den meisten anderen Industrieländern, in denen es großzügigere Öffnungszeiten gibt, auffallend niedrigen Nutzungszahlen zu erwähnen, halte ich für problematisch. Ebenso lassen Sie empirische Studien außer Acht, die gerade der Sonntagsöffnung ein enormes Nutzungspotenzial prognostizieren.

Ich kann Ihrer Argumentation auch nicht entnehmen, warum eine öffentliche Bibliothek bei sechs geöffneten Tagen ausgerechnet am Sonntag geschlossen bleiben sollte – also genau an jenem Tag, an dem viele Menschen die Zeit dazu hätten, solch eine Einrichtung in Ruhe aufzusuchen. Dass es eines angemessenen Ausgleichs für am Sonntag oder an den Abenden arbeitendes Personal bedarf, steht außer Frage. Öffentliche Bibliotheken aber sehenden Auges zu reinen Ausleihstätten für die familiäre Unterhaltung - möglichst noch per elektronischer Ausleihe - zu erklären, während ähnlich unterfinanzierte zentrale Universitätsbibliotheken an den Wochenenden aus allen Nähten platzen vor lauter Nutzern - darunter nicht nur Hochschulangehörige -, die primär nach einem sozialen Lernort mit Arbeitsplätzen, Stromanschluss und W-Lan suchen, wofür sich öffentliche Bibliotheken als niedrigschwelliges Äquivalent genausogut eigneten, dürfte das Bibliothekssterben und den damit einhergehenden Verlust von Arbeitsplätzen eher noch beschleunigen.

Sebastian Pampuch, Marburg


Rubrik "Erforscht", ver.di PUBLIK 07_2013

Da wird eine eher nüchterne Mitteilung aufgrund von statistischen Erhebungen gemacht und dann schleicht sich eine meinungs- oder stimmungsmachende Bemerkung ein: Mit künstlich angelegten Flächen... "sind gerade einmal" fünf Prozent bedeckt. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob das Statistische Amt oder PUBLIK diese Bemerkung eingefügt hat. Sie gehört da nicht hin - oder ich muss fragen: Was will man damit sagen? Ist sehr wenig und nicht so schlimm? Wenn sie denn stimmen, die fünf Prozent, dann müssten, wenn schon kommentiert wird, die negativen Auswirkungen auf wesentlich mehr Fläche unseres Landes erwähnt werden. Ganz abgesehen davon, komme ich, wenn ich mich nicht verrechnet habe, nur auf 90 Prozent. Hat 10 Prozent schon der Klimawandel geholt? Mit interessierten Grüßen euer Leser

Ulrich Straeter, Essen


Spezial Generationen, ver.di PUBLIK 07_2013

Eigentlich sollte es mich ja nicht mehr wundern, aber ich bin doch immer wieder verblüfft über die Selbstverständlichkeit der Doppelmoral in Geschlechterfragen bei euch.

Auf der Generationenseite G3 der aktuellen ver.di PUBLIK finden wir am rechten Rand drei Kurznachrichten: "Senior/innen" sind umweltbewusst, erfahren wir da, "Senior/innen" zeigen eine gute geistige Leistung – nur die "Straftäter" bleiben natürlich unter sich. Ist doch immer wieder schön, wenn Demagog/innen genau wissen, wo es sich lohnt, aufs Geschlecht zu achten, und wo besser nicht.

Gunnar Kunz


Positivliste, ver.di PUBLIK 07_2013

Mein Vorschlag für das nächste Mal: Halbiert doch bitte die Schriftgröße!!! Für wen soll das sein? Habt doch nur dem Gesetz genüge getan, da die Namen genannt werden müssen. Keine S... wird das lesen, schade um das Papier!!

Christine Pesek


Kulturbeutel, ver.di PUBLIK 07_2013

Einerseits freuen wir Literaturübersetzer uns, dass Sie in der neuen ver.di PUBLIK bei den Buchtipps unter der Rubrik "Politik" Seite 11 auch einmal bei einem aus dem Englischen übersetzten Sachbuch (ECONOMIX von Michael Goodwin und Dan E. Burr) den Übersetzer angegeben haben (Edmund Jacoby). Andererseits ist es nahezu unverzeihlich, dass Sie zwölf Seiten später (G7) bei den Buchbesprechungen unter der Rubrik "Kulturbeutel!" sowohl bei Charlie Lovett, Das Buch der Fälscher, übersetzt von Lutz-W. Wolff, wie bei Paul Auster, Winterjournal, übersetzt von unserem sehr geschätzten Kollegen Werner Schmitz, die Übersetzer zum gefühlt 198. Mal unterschlagen haben – ebenso oft sind Sie sicher schon von Kollegen aus dem VdÜ/der Bundessparte Übersetzer auf diese keinesfalls lässliche Sünde hingewiesen worden. Ich schließe mich also als 199. Beschwerdeführer an, in der Hoffnung, ich möge endlich der letzte sein ... Auf der Shortlist zum Preis für unübertroffene Vergesslichkeit bei der Übersetzernennung gehört ver.di PUBLIK zusammen mit der 3sat Kulturzeit jedenfalls endgültig zu den Favoriten ...

Holger Fock, Epfenbach

Anmerkung der Redaktion: Die zuständige, geschätzte Redakteurin hat zur Strafe drei Monate Facebook-Verbot...


ver.di PUBLIK allgemein

Liebe ver.di PUBLIK Redaktion, IHR macht einen richtig guten Job, und das seit Jahren! Ich schreibe nicht so oft, daher möchte ich das bei dieser Gelegenheit gerne mitteilen. Viele Grüße

Peter Schmitz


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