Hoffentlich gibt das richtig Ärger. Und hoffentlich europaweit. Bei diesem Thema wäre es angemessen, mit einem Generalstreik zu antworten. Hier geht es nämlich um alles oder nichts. Es kann nicht sein, dass wir auf dem US- und EU-Altar sämtliche Schutzstandards preisgeben. Ein "resetten" über Jahrzehnte mühsam erkämpfter Regeln durch die Beschäftigten darf nicht hingenommen werden. Mit diesem Abkommen übernehmen die weltweiten Konzerne offiziell das Regierungshandeln. Ihnen wird mit diesem Abkommen die Macht übertragen, alles auszumerzen, was ihren finanziellen Interessen in die Quere kommt. Völlig inakzeptabel die "rollback"-Klausel, mit der alle Errungenschaften der Arbeitswelt auf den Stand der Zustände zu Beginn der industriellen Revolution "zurückgerollt" werden sollen. Auch die Agro-Gentechnik darf nicht über diesen Weg auf unsere Teller kommen. Das Transatlantische Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU ist ein Anschlag auf sämtliche Bürgerrechte und führt zu einer Diktatur der weltweiten Konzerne.

Marie-Luise Volk, per E-Mail

Wie kann es sein, dass Vertragsverhandlungen zwischen demokratischen Gesellschaften geheim sind? Wovor muss man sich schützen? Vor den eigenen Völkern? Diese Geheimhaltung an sich spricht schon dafür, dass es nicht um die Interessen der Allgemeinheit geht. Wie kann eine demokratisch gewählte Regierung geheime Verhandlungen mit Staaten oder Firmen führen und obendrein geheime Verträge abschließen? Wo bleibt da die demokratische Kontrolle? Ist das wirklich rechtens? Ich zumindest habe dieses Vorgehen bis vor ein paar Tagen für unmöglich gehalten. Selbst wenn es um militärische Belange geht, soll es, soweit ich informiert bin, eine - wenn auch eingeschränkte - demokratische Kontrolle geben.

Walter Kloos, per E-Mai

Der Artikel erinnert mich an die katastrophalen Folgen besonders für die mittelständische Wirtschaft der Partner solcher Freihandelsabkommen mit den USA. Genannt seien die negativen Erfahrungen Kanadas und Mexikos. Kanada erlebte nach dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens mit den USA ein großes Sterben der mittleren und kleinen Betriebe und die höchste Arbeitslosigkeit nach dem 2. Weltkrieg. Die mittelständischen Betriebe waren gegenüber der billigen Massenproduktion der US-Konzerne nicht konkurrenzfähig. Durch den Wegfall der Zölle verloren sie ihren Schutz. Die negativen Auswirkungen des Freihandelsabkommens mit den USA waren für Mexiko noch schlimmer als für Kanada. Hunderttausende von kleinen und mittleren Betrieben waren der amerikanischen Konkurrenz nicht gewachsen und gingen Bankrott. Die Arbeitslosigkeit schnellte in die Höhe. Eine Wirtschaftskrise erfasste das Land. Der Peso kollabierte und wurde stark abgewertet. Die Weltbank und viele Länder mussten den neuen Peso stützen. Mexiko litt lange Zeit unter den Folgen dieses Freihandelsabkommens.

Helmut Schröder, Erfurt

Das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP darf niemals zum Tragen kommen. Es würde unsere Demokratie, die sozialen wie auch unsere Arbeitsrechte noch weiter aushebeln. Um einen gewaltigen Schaden für unser Land abzuwenden, erwarte ich vom DGB und auch von den einzelnen DGB-Gewerkschaften, alles in ihrer Macht stehende aufzubringen, damit dieses Wahnsinnsprojekt keinesfalls in Kraft tritt. Die Merkel-Regierung muss unter massiven Druck gesetzt werden, damit sie im Interesse unseres Landes handelt und dieser Horrorvision niemals zustimmt.

Hans Weigt, Berlin


Thema Kriegseinsätze

Eine unheilige Allianz hat sich gefunden und fordert, wenn man die unaufrichtigen Friedensbeteuerungen und scheinheiligen Demokratieappelle beiseite lässt, die Durchsetzungen ihrer globalen politischen sowie ökonomischen Interessen mittels Kriegseinsätzen der Bundeswehr. Bürgerliche Medien haben ihren Teil zur "Meinungsfindung" beigetragen, die SPD sitzt wieder mit im Regierungsboot, und nun glaubt man im Namen der Freiheit losschlagen zu können. Deutschland müsse endlich seine Verantwortung wahrnehmen - und der christliche Bundespräsident trommelt verbal für ein staatlich sanktioniertes Töten auf allen Kontinenten. Stellen wir uns dieser unseligen Entwicklung mit aller Macht entgegen! Nicht der Adler oder das Eiserne Kreuz, sondern die Taube sollte Synonym und Symbol dieser Republik sein bzw. endlich werden.

Raimon Brete, Chemnitz


Artikel "Rente mit 63 gilt nur für wenige", ver.di publik 01_2014

In Ihrem Artikel spricht die Autorin fälschlich von 45 "Versicherungsjahren" als Anspruchsvoraussetzung für die ungekürzte Rente mit 63. So stand es auch mal im Wahlprogramm der SPD. Doch in den Koalitionsverhandlungen hatte es die CDU auf "Beitragsjahre" heruntergehandelt. Der feine, aber folgenschwere Unterschied: Bei den Beitragsjahren entfallen die Zeiten von Ausbildung, Lehre oder Studium etc. oder werden nur anteilig angerechnet. Dadurch kommen noch deutlich weniger in den Genuss der "verbesserten" Rentenregelung als ohnehin, wohl nur ein verschwindend geringer Teil der eigentlich langjährig Versicherten. Denn eine im frühen Alter begonnene Berufsausbildung (Lehre) - für die betroffenen Jahrgänge damals oft schon ab dem 14. oder 16. Lebensjahr - gilt nicht oder nur anteilig als Beitragsjahre, obwohl von der Ausbildungsvergütung der volle prozentuale Rentenkassenbeitrag abgeführt wurde, d.h., sie haben eingezahlt (immerhin soviel wie Niedriglöhner) und werden dennoch nicht berücksichtigt. Das Rentenreförmchen der Großen Koalition ist eine große Mogelpackung, die Aufregung über deren Kosten lächerlich, denn die paar Nutznießer kann man mit der Lupe suchen.

Wilhelm Neurohr, Recklinghausen

Auch ohne Abschläge sind die Renten durch den Nachhaltigkeitsfaktor schon brachial gekürzt. In der Branche Einzelhandel dürfte ein Erstverkäufer, bezahlt nach Tarif, nach 45 Beitragsjahren circa 1 200 Euro brutto abzüglich 10,6 Prozent Sozialabgaben bekommen, bei einer Fachverkäuferin dürfte die Netto-Rente um die 1 000 Euro liegen. Ich gehe mal von 500 Euro Miete aus, folglich ist es selbst für den Großteil der vollbeschäftigten Arbeitnehmer auch mit einer abschlagsfreien Rente unmöglich, vorzeitig in Ruhestand zu gehen.

Ewald Flächle, Ölbronn-Dürrn


Artikel "Gewerkschafter als Terroristen angeklagt", ver.di publik 01_2014-02-26

Mit großer Bestürzung las ich den Artikel. Dass Kollegen bei dem Prozess anwesend sind - toll. Dass dieses Thema, Türkei und Gewerkschaft, in der übrigen Medienwelt nicht widergespiegelt wird, ist erschütternd. Worauf ich hinaus will: Was hindert die deutschen Gewerkschaften daran, in Deutschland eine länderübergreifende Demonstration zu diesem Thema zu veranstalten? Und: Seit Jahren schreibe ich der Redaktion regelmäßig die Frage: Aus welchem Grund wird die Zeitung nicht öffentlich verkauft? Gibt es rechtliche Probleme, wenn ja, warum wurden diese in all den Jahren nicht aus der Welt geräumt? Wieso bekomme ich, nachdem ich zweimal darum gebeten habe, keine Exemplare zur Weiterreichung und Bewusstseinserweiterung unserer Mitmenschen? Vielen Dank für Ihren Artikel und einen schönen Frühling!

Hartmut Budde, per E-Mail

(Lieber Kollege Budde, die ver.di publik wird zwar leider nicht am Kiosk verkauft, aber auch Nicht-Mitglieder können sie abonnieren. Und zwar unter https://publik.verdi.de/abonnieren oder per Brief oder Fax an die Redaktion, Postanschrift: Redaktion ver.di publik, 10112 Berlin, Fax-Nr. 030 / 6956-3012. Einige Exemplare der Zeitung zum Weiterreichen sind übrigens nun endlich an Dich unterwegs! Mit besten Grüßen, die Redaktion!)


Artikel "Der Mindestlohn wird kommen", ver.di publik 08_2013, Antwort auf den Leserbrief von Werner Montel, ver.di publik 01_2014

Kollege Montel gibt seiner berechtigten Empörung Ausdruck und fragt, was von dem Politikwechsel geblieben sei, den Gewerkschaften und SPD wollten. Wollten sie eigentlich wirklich einen Wechsel in der Politik? Das ist langsam noch dazu zu fragen! Über wie viele Wahlgänge hinweg wollen sich die Lohnabhängigen und weniger Betuchten, die den Reichtum einiger weniger erarbeiten, noch an der Nase herumführen lassen? Selbst minimalste Rentenzugeständnisse und Mindestlohn lösen sich gerade langsam in eine Seifenblase und Luftnummer auf, haben als Wahltrick ihren Zweck erfüllt. Wie lange wollen sich Gewerkschaften noch mit allgemeinen Versprechen von Gerechtigkeit, Fairness und all dem verlogenem Gewäsch zufrieden geben?

Roland Winkler, Aue


ver.di publik im neuen Gewand

Sehr verehrte Redaktion: Die Neugestaltung der ver.di PUBLIK - sie gefällt mir!

Uwe Großmann, Bärenstein


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