Als die Radiowelle den Arbeiterführer morgens um halb sieben mit Händels Wassermusik jäh überschwemmt, fließt der Strom seiner Gedanken noch als schmales Bächlein dahin. Später, beim Frühstück, gelingt es ihm bereits, dem Redefluss seiner Gemahlin ebenso aufmerksam zu folgen wie dem zwingenden Guss aus der Kaffeequelle. Die zahlreichen, ergiebigen Gespräche mit Rat suchenden Kolleginnen und Kollegen im Betrieb spülen tagsüber reichlich Wasser auf seine heißgelaufene Tretmühle. Dieses willkommene Nass erquickt ihn dann derart, dass er während der abendlichen Versammlung nie ins Schwimmen gerät. "Der redet ja wie ein Wasserfall", hört man es vom Plenum her plätschern. Vielleicht liegt's ja daran, dass viel Ärger sich aufgestaut hat über einen Arbeitgeber, der seine Beschäftigten mal wieder im Regen stehen ließ. Als endlich der Tag in den nächsten mündet, lässt der Gewerkschafter sich willenlos treiben, sichtlich verwirbelt vom Strudel der Verheißung eines neuerlichen Ideenrinnsals am kommenden Morgen.