Ausgabe 07/2016
Editorial
Von Maria Kniesburges |Liebe Leserin, lieber Leser,
seit Jahren hält es an, das Gezerre um den freien Sonntag. Immer wieder versuchen Händler und ihre Lobbyisten, das Verbot der Ladenöffnung an den Sonntagen auszuhebeln, immer wieder wird um Sondererlaubnis gerungen. Das mit teils doch sehr verwunderlichen Begründungen. So beantragte ein Shopping-Center, das im Gewerbegebiet der Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam angesiedelt ist, die Sonntagsöffnung, weil in der Potsdamer Innenstadt eine Antikmeile veranstaltet werde. Und von dort wird es die Besucher ja dringend ins Gewerbegebiet ziehen. Versteht sich. Nun plant die rot-rote Landesregierung in Potsdam ein neues Gesetz, mit dem die Erlaubnis von Sonderöffnungen an Sonntagen abermals ausgeweitet werden soll. ver.di wird das Gesetz juristisch prüfen lassen. Der Bericht Seite 6.
Die Proteste gegen das geplante Freihandelsabkommen CETA zwischen der Europäischen Union und Kanada waren europaweit massiv. Jetzt haben die Regierungschefs das umstrittene Abkommen unterschrieben. Aber der Streit darum ist noch lange nicht beigelegt, und es geht um Grundsätzliches. Die Entscheidungen der 40 nationalen und regionalen Parlamente in Europa stehen noch aus. Der Leitkommentar zum Thema auf der Seite 15.
Cloud- und Crowdworking - mehr und mehr Menschen suchen und finden Arbeitsaufträge auf Plattformen im Internet. Für viele ergibt das gerade einmal einen kleinen Zuverdienst, andere ergattern auch besser bezahlte Jobs. Aber auch letztere treibt die stete Sorge um, wie es mit dem nächsten Auftrag wohl weitergehen wird. Und ob er genug Geld einbringen wird. ver.di publik hat zwei Kolleginnen aufgesucht, die uns von ihren Erfahrungen mit der Arbeit in Cloud und Crowd berichtet haben. Ein Besuch in der neuen Arbeitswelt, nachzulesen auf den Seiten 12 und 13.
Die nächste ver.di publik erscheint Mitte Dezember. Bis dahin Ihnen und Euch eine gute Zeit
Maria Kniesburges, Chefredakteurin der ver.di publik