Gleichstellung erst in 170 Jahren

Weltweit – Sollte die Entwicklung wie im Vorjahr weitergehen, wird es bis 2186, also 170 Jahre, dauern, bis Frauen und Männer am Arbeitsplatz gleichgestellt sind. Das geht aus dem Global Gender Gap Report 2016 des Weltwirtschaftsforums hervor. Im vergangenen Jahr war das Forum noch davon ausgegangen, dass die wirtschaftliche Kluft zwischen den Geschlechtern in 118 Jahren geschlossen sein könne. Seitdem hat sich die Lage verschlechtert. Frauen waren dem Index zufolge in diesem Jahr nur zu 58 Prozent ökonomisch gleichgestellt – der schlechteste Wert seit 2007. Weltweit verdienen Frauen nur gut halb so viel wie ihre männlichen Kollegen. Dabei arbeiten sie im Durchschnitt länger. Global sind 81 Prozent der Männer erwerbstätig, jedoch nur 54 Prozent der Frauen.


Massenentlassung bei Versicherungskonzern

Schweiz – Der Versicherungskonzern Generali hat die Verlagerung von 100 der 340 Stellen aus dem Schweizer Kanton Waadt in den Kanton Zürich angekündigt. Das sei eine als Umstrukturierung getarnte Massenentlassung, erklärte die Gewerkschaft Unia. Obwohl die Gewerkschaft von der Belegschaft das Mandat dafür erhalten hat, verweigert die Geschäftsführung jedes Gespräch. Nach der Verlagerung würden „niemals alle bisher Angestellten weiter beschäftigt“, so Unia. Die angebliche Verlagerung werde viele Menschen die Stelle kosten. Die Unia will nun konstruktiv nach Lösungen suchen und gemeinsam mit Arbeitsgruppen der Beschäftigten die Pläne des Unternehmens analysieren und Vorschläge erarbeiten, wie die Entlassungen auf ein Minimum reduziert werden können. Generali müsse die Forderungen der Beschäftigten und die Gesetze respektieren.


Drohungen gegen Gewerkschafter

USA – Einen Shitstorm im Netz gegen sich und seine Familie hat sich der Vorsitzende einer US-Regional-Gewerkschaft mit seiner Kritik an einem „Deal“ des designierten Präsidenten Trump eingehandelt. Chuck Jones von der United Steelworkers 1999 hatte in der Washington Post darauf hingewiesen, dass Trump mit falschen Zahlen operiert und die Arbeiter belügt. Nicht – wie behauptet – 1.100 von mehr als 2.000 Jobs habe er im Unternehmen Carrier in Indianapolis vor einer Verlagerung nach Mexiko gerettet, sondern nur 750. Tatsächlich würden jetzt immer noch 550 Arbeiter ihre Jobs verlieren. Zudem soll das Unternehmen für den Deal einen Steuernachlass von sieben Millionen Dollar bekommen. Chuck Jones erhält seitdem Morddrohungen, die sich auch gegen seine Familie richten.


100 ver.di-Laptops für Computerschule

Kenia / Uganda – Bis vor kurzem haben die 100 ausrangierten Laptops ver.di-Hauptamtlichen gute Dienste geleistet, jetzt sind sie abgeschrieben, aber nicht nutzlos. Sie bilden die technische Basis für zwei Computerschulen, die in Diani an der Westküste Kenias und in Uganda aufgebaut werden. Ende Oktober wurden die Geräte nach Mülheim an der Ruhr gebracht, Mitarbeiter des gemeinnützigen Vereins Labdoo.org bestückten sie mit dem Linux-Betriebssystem, den Sprachen Deutsch, Englisch, Lugandi/Suaheli und spezieller Lernsoftware. Danach wurden die Laptops mit Braille-Zeilen aufgerüstet und so für Blinde nutzbar gemacht. Jetzt ist die Fracht auf dem Weg nach Mombasa. Ende Januar werden alle Kontrollen durchlaufen sein und Ulrich Meyer-Berhorn und seine Mitstreiter/innen vom Verein Humanitas activa e.V. können die Container in Empfang nehmen. Der aktive Ver.dianer engagiert sich seit Jahren für Hilfsprojekte in Afrika. Er wird den Start der Schule in Diani begleiten. Es entstehen zwei Klassen für 68 sehende sowie sehbehinderte bzw. blinde junge Menschen.