Wer benutzt heute eigentlich noch Konjunktionen wie "also" oder "deshalb", wie "darum" oder "daher", um gewonnener Erkenntnis eine eigene Absicht oder Aktion folgen zu lassen? Alle sagen jetzt nur noch "von daher". Fußballer zum Beispiel, die einst mit den Worten "von da her kam der Ball" eine blitzsaubere Analyse der Flugbahn ablieferten, bringen es heute allenfalls noch zu einem müden Eingeständnis des Scheiterns: "Von daher kam ich nicht mehr an den Ball." Auch Gewerkschafter sprechen leider oft so: "Die Arbeitgeber boten uns nichts an, von daher mussten wir streiken." Warum aber "von daher"? Von woher kommt sowas? Ein Gedanke drängt sich auf: Ein "von" adelt jedes "daher". Es stillt das stete Verlangen nach edlem Geblüt. Die Aristokratie allerdings - namentlich Gertrud von Gestern, David von Drüben, Nelly von Nöten und Winfried von Wegen - hält sich fern von dahergelaufenem Sprachstil. Von da her bläst eben noch Gegenwind. hms