Wäre die Gewerkschaft ein Termitenstaat, würde ver.di von Königin und König regiert. Tatsächlich erweist der Häuptling des Hauptamts dem Ehrenamt ja verlässlich die Ehre, wenn die Spitzen von Bundesvorstand und Gewerkschaftsrat alle vier Jahre gemeinsam den Bundeskongress feierlich eröffnen. Sehr zu begrüßen ist auch der Umstand, dass die Termitenkönigin ihren Gemahl stets am Leben lässt. Als Biene, Wespe oder Ameise hätte er nach dem Hochzeitsflug flugs ausgespielt. In seltenen Fällen fusionieren benachbarte Kolonien - bei ver.di war's zuletzt vor sechzehn Jahren. In der Regel aber halten Termiten recht wenig von Artgenossen auf anderen Hügeln, oft gibt's da Streit über Grenzen. Der eigene Staat indes hält fest zusammen - beim Bau der Behausung, bei der Suche nach Nahrung, bei der Pflege der Brut und beim Sichern des gesamten Verbands. So sind Gewerkschafter/innen eben. hms