Nordwest Zeitung, 7. Juli 2018

Tausend Mal ist nix passiert ... nun aber werden Karstadt und Kaufhof fusionieren. [...] Über die Medien gelangen Details an die Öffentlichkeit. Bis zu 15 Filialen sollen geschlossen, Einkauf und Verwaltung zusammengelegt werden, der Hauptsitz von Essen, wo Karstadt sitzt, nach Köln, wo Kaufhof residiert, wandern. All dies würde Kosten sparen, jedoch Tausende Jobs kosten. Die rund 31.000 Kaufhof- und Karstadt-Mitarbeiter in Deutschland stehen Ängste aus. Sie sind außen vor, erfahren nichts. Auch die Gewerkschaften wurden von den Eigentümern bislang nicht informiert und einbezogen. Im Gegenteil: [...] Auch Verdi tappt über den Stand der Dinge völlig im Dunkeln.

„Bla, bla, bla“

Neue Westfälische, Bielefeld, 21. Juni 2018

Schrille Töne aus Unmengen von Trillerpfeifen und lautstarke Buhrufe aus Tausenden Kehlen von Demonstranten schallen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Lauman (beide CDU) und seinen 15 Ministerkollegen aus den Bundesländern entgegen, als sie die Bühne betreten. [...] Bundesminister Spahn erkennt inzwischen die von der Gewerkschaft Verdi errechnete Zahl von 80.000 fehlenden Pflegekräften in den deutschen Krankenhäusern an. In NRW sind es allein 18.000. Spahn: „Alle neuen Pflegestellen werden ab sofort refinanziert. Das gilt jetzt auch für die Tariferhöhungen.“ „Bla, bla, bla“, schallt es ihm entgegen.

Die traurige Wahrheit

Passauer Neue Presse, 21. Juni 2018

Zur Gesundheitsminister-Konferenz: Wer ein Auto repariert, bekommt meist mehr Geld dafür als jemand, der einen Menschen pflegt. Es ist eine traurige Wahrheit: Die Arbeit in der Pflege wird oft nicht nur schlechter bezahlt als ein Industriejob. So groß ist die Not, so knapp sind die Stellen bemessen, dass die Krankenhäuser eigentlich schon am 25. Juni schließen müssten, wenn man normale Arbeitszeiten zugrunde legen würde, hat die Gewerkschaft Verdi errechnet.

Bis zu 50 Hausbesuche

Nordbayerischer Kurier, 14. Juni 2018

Er kam, hörte erst zu und erläuterte dann mehr als eine Stunde lang den gerade abgeschlossenen Gehaltstarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Celile Aydinlioglu, Vorsitzende des Personalrates im Rathaus, überraschte [...] die Besucher der Personalversammlung im Evangelischen Gemeindehaus. Kein Geringerer als der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, Frank Bsirske, beehrte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung. Bsirske ist ein Mann des Wortes. Er hätte, wie er im Gespräch mit dem Kurier sagte, beim Neujahrsempfang dem drängenden Ansinnen der Vorsitzenden Aydinlioglu nach- und sein Wort gegeben, zur nächsten Personalversammlung nach Bayreuth zu kommen. Wobei die Reise von Berlin nach Oberfranken keine Ausnahme sei: Er nehme im Jahr an bis zu 50 Personal- und Betriebsversammlungen teil.

Gesagt ist gesagt

General-Anzeiger, 4. Juli 2018

Die Post sagt, sie habe in Absprache mit Verdi 2017 rund 9000 Arbeitsverhältnisse entfristet. Wird es 2018 Entfristungen in ähnlicher Größenordnung geben?

Kocsis: Dafür werden wir uns als Verdi weiterhin nachdrücklich einsetzen. Überall aus Deutschland erhalten wir die Signale, dass es Personalrekrutierungsprobleme gibt. Damit sind die Zeiten vorbei, wo man Menschen mit befristeten Arbeitsverträgen abspeisen konnte. Heute gibt der Arbeitsmarkt auch für Ungelernte eine ganze Reihe anderer Beschäftigungsmöglichkeiten her.

Andrea Kocsis ist stellvertretende ver.di-Vorsitzende