Hessen I – ver.di und der Landesinnungsverband Friseurhandwerk haben sich auf Tarifverträge für Auszubildende und Beschäftigte geeinigt. Demnach steigen die Löhne und Ausbildungsvergütungen in drei Schritten bis zum Jahr 2021. Je nach Lohngruppe betragen die Steigerungen zwischen 15 und 24,5 Prozent. So erhalten ungelernte Kräfte ab August 9,34 Euro. Erfahrene Friseur/innen bekommen 10,84 Euro und Meisterinnen und Meister in einer Filiale mit bis zu 10 Beschäftigten 14,84 Euro. Jeweils im August 2019 und 2021 gibt es weitere Gehaltssteigerungen. Auszubildende bekommen ab August bis zu 50 Euro mehr. „Für uns ist wichtig, dass im Rahmen der Laufzeit kein hessischer Friseur und keine Friseurin mehr unter 10 Euro verdient – auch ungelernte Kräfte. Außerdem haben wir einen deutlichen Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn realisieren können. Besonders erfreulich ist für uns die Erhöhung der Ausbildungsvergütung. Sie bedeutet Wertschätzung“, so der zuständige ver.di-Landesfachbe-reichsleiter Mathias Venema zum ersten Tarifvertrag in der Branche seit 15 Jahren.


Kündigungen bei Travelex

Hessen II – Der Wechselstubenbetreiber Travelex am Frankfurter Flughafen hatte im November 2017 den Betriebsratsvorsitzenden, seine Stellvertreterin und ein ver.di-Tarifkommissionsmitglied fristlos gekündigt. Gründe dafür wurden nicht genannt. Damals standen Betriebsratswahlen in der Niederlassung mit 50 Beschäftigten an. Der Betriebsrat wehrte sich und setzte sich erfolgreich für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen ein. Das sollte offenbar beendet werden. Als Anwalt beauftragte Travelex Helmut Naujoks, der immer wieder für Arbeitgeber bei ähnlich gelagerten Fällen auftritt. Die gute Nachricht: Bisher wurden alle Kündigungsschutzklagen von den drei Kolleg/innen gewonnen. Der Betriebsratsvorsitzende wurde sogar in Abwesenheit wieder in den Betriebsrat gewählt. Die schlechte Nachricht: Alle drei konnten bislang wegen weiterer Kettenkündigungen und anderer Verzögerungstaktiken nicht in den Betrieb zurückkehren. Alle drei wollen trotzdem weiter bei Travelex arbeiten – obwohl ihnen Geld angeboten wurde, damit sie den Betrieb verlassen.


Freie erkämpfen mehr Zeilenhonorar

Baden-Württemberg I – Die Freien Journalistinnen und Journalisten der Eßlinger Zeitung bekommen ein 10 Cent höheres Zeilenhonorar von nunmehr 72 Cent. Möglich wurde die Einigung durch einen zweiwöchigen Arbeitskampf der 19 Freien der Eßlinger Zeitung. Anlass für die Verhandlungen war eine Layoutumstellung Ende Januar von sechs auf fünf Spalten, wodurch die Zeilen länger geworden waren. Die Honorare aber waren nicht gestiegen. ver.di hat die Freien in der Auseinandersetzung unterstützt. Außerdem wurden die Pauschalen für Straßenumfragen, Gerichtstermine, Interviews und gefahrene Kilometer erhöht.


Entlastung durch Mindestschichtgrößen

Baden-Württemberg II – Beim Bodenverkehrsdienstleister Losch am Stuttgarter Flughafen steigen die Gehälter der Beschäftigten über einen Zeitraum von zwei Jahren im Gesamtvolumen um 5,6 Prozent. Für die Nachtschichten wurden Mindestschichtgrößen vereinbart, deren Unterschreitung einen zusätzlichen Urlaubsanspruch für die betroffenen Beschäftigten bedeutet. Außerdem wurden fünf Tage Extraurlaub für Beschäftigte in der Nachtschicht vereinbart sowie eine Erhöhung der Jahressonderzahlung und weitere Einmalzahlungen. Der Tarifvertrag läuft bis Ende 2019.