Ausgabe 06/2018
Spiele
Wer passt zusammen? Die Antwort: Kommt drauf an. Worauf? Nun, auf unseren ganz persönlichen Blickwinkel. Das genau ist das Spannende mit den Face Cards, englisch für Gesichtskarten. Sie tragen verschiedene Gesichter von Menschen oder Tieren oder Gegenstände, die wie Gesichter aussehen: zwei Spiegeleier als Augen mit Toast-Ecke als Mund, ein Tor mit zwei Fenstern drüber... In jeder Runde suchen wir aus unseren Handkarten verdeckt zwei aus, die unserer Meinung nach gut zusammenpassen. Zunge raus, lange Ohren oder Mütze etwa könnten Gemeinsamkeiten sein. Je eine Karte dieser Paare mischen wir offen und versuchen dann, immer ein Paar der anderen Spieler/innen zusammenzubringen. Bringen wir also zusammen, was vielleicht nicht immer zusammengehört! Face Cards wird von der Jury zum Spiel des Jahres empfohlen. Iris Treiber
Kartenspiel von Leo Colovini, Ravensburger, 3–7 Personen, ab 10 Jahren, ca. 12 €
The Mind
Konzentration, aufmerksames Beobachten, Hineinspüren in die Situation! Und absolute Ruhe, bitte! Kein Wort, kein Ton, kein Telefon! Auch kein Blinzeln, Räuspern, Zucken, Seufzen! Komm, Chef, Du darfst eine Runde The Mind, englisch für Verstand, Geist, Seele, mit uns spielen. Keine Angst, die Regel ist ganz einfach: Es gibt insgesamt 100 Zahlenkarten, nummeriert von 1 bis 100, in jeder Runde haben wir je eine bis zehn Handkarten. Die sollen wir nun ohne Kommunikation in aufsteigender Reihenfolge ablegen. Wann wir an der Reihe sind? Nun, immer dann, wenn wir das Empfinden haben, dass wir die Karte auf der Hand haben, die als nächste abgelegt werden müsste. Klappt das? Ja! Und wie? Keine Ahnung. Aber es ist tatsächlich so, dass wir es irgendwann schaffen, durch Konzentration, aufmerksames Beobachten, Hineinspüren in die Situation. Chef? Bist Du bereit dazu? The Mind war zum Spiel des Jahres nominiert. Iris Treiber
Kartenspiel von Wolfgang Warsch, NSV, 2–4 Personen, ab 8 Jahren, ca. 10 €
5-Minute Dungeon
Dungeon ist das englische Wort für Kerker, und 5-Minute Dungeon bedeutet hier, dass wir fünf Minuten Echtzeit pro Runde haben, um dem dunklen Verlies mit Hilfe unserer Karten zu entfliehen. Das gelingt uns allerdings nur, wenn wir ständig und schnell, klug, gleichzeitig und zielorientiert zusammenarbeiten. Klingt gut, oder? Na, dann schauen wir mal: Wir setzen unser Können, also unsere jeweilige Spezialfähigkeit, geschickt ein, sorgen dafür, dass wir alles zur Hand, also die richtigen Karten haben, wenn wir es brauchen, sprechen wir uns vorbildlich ab und opfern manchmal sogar unsere eigenen Ressourcen – Karten – für die anderen. Schaffen wir das, warten vier weitere fünfminütige Kerkerzeiten auf uns. Schaffen wir auch die, haben wir gewonnen. Wenn nicht, müssen wir, so die Spielanleitung, ewig im Kerker schmachten, aber der Graf von Montechristo hat das ja auch eine ganze Weile ausgehalten. 5-Minute Dungeon wird von der Jury zum Spiel des Jahres empfohlen. Iris Treiber
Kooperatives Spiel von Connor Reid, Kosmos, 2–5 Personen, ab 8 Jahren, ca. 20 €