Ja, ich war da – bei der Jubilarfeier meines ver.di-Bezirks. Gerammelt voller Saal, zweihundertvierzig Geehrte, viele davon mit Anhang. Ich treffe alte Kollegen und jung gebliebene Kolleginnen. Kann selbst nur vierzig Jahre Mitgliedschaft vorweisen, andere fünfzig, sechzig oder siebzig. Zwei sogar achtzig, doch die sind für heute entschuldigt. Im Saal gibt's Kaffee, Kuchen und Wein, auf der Bühne Reden, Gitarre und Lieder: „Besame Mucho“ und „Guantanamera“. Wer plaudern will, verzieht sich lieber nach draußen. Der Bezirksgeschäftsführer wettert scharf gegen Rechts – und noch im Rauschen des Beifalls huldige ich der Vorstellung, niemand im Saal werde jemals sein Kreuzchen bei der AfD machen. Altgediente der fünf „Quellgewerkschaften“ raten auch für die Zukunft zu Mitgliederstärke, Kampfbereitschaft und Solidarität. Zum Pflegenotstand in den Krankenhäusern fällt dabei ein denkwürdiger Satz: „Bei uns war früher im Streik die Notbesetzung besser als heute die Regelbesetzung.“ hms