Schwarz-weiß und schräge Perspektiven sind Stefan Dehmels Bildsprache

Der Hobby-Fotograf Stefan Dehmel ist gewerkschaftlich aktiv, mit seinen Bildern setzt er sich gegen das Vergessen ein. Zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 eröffnete der DGB Sachsen im Dresdner Volkshaus eine Ausstellung mit Dehmels Fotografien unter dem Titel: „Holocaust. Ohnmacht und Gedenken“.

In der Niederlassung Brief Dresden der Deutschen Post AG ist Dehmel freigestellter Betriebsrat, und er leitet die ver.di-Betriebsgruppe. Im September nahmen er und seine Mitstreiter den Sächsischen Mitbestimmungspreis entgegen. Damit wurden sie vom DGB Sachsen für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet.

Das Fotografieren ist Dehmels Hobby. Seit 2016 ist er Vorsitzender des Dresdner Fotoaktivs 57 e. V., des ältesten Fotovereins seiner Stadt. Dehmel fotografiert mit Leidenschaft und einer klaren politischen Haltung. „Die Ausstellung soll gedenken und zugleich wachmachen, damit sich Geschichte dieser Art nie wiederholt“, sagt Stefan Dehmel. Seit dem Jahr 2000 beschäftigt er sich mit den Themen Holocaust, Völkermord und Zwangsarbeit im Dritten Reich und fotografiert in Konzentrationslager-Gedenkstätten. Mit den Jahren hat er eine eigene Bildsprache entwickelt: schwarz-weiß, mit Unschärfen, schrägen Perspektiven, Überbelichtungen und stark reduzierten Motiven. Damit gibt er der Ohnmacht angesichts der dokumentierten Verbrechen seine besondere künstlerische Form.

Zu sehen sind die ausdrucksstarken Bilder noch bis März 2019 im Dresdner Volkshaus. Eine Weiterführung in anderen Gewerkschaftshäusern im Landesbezirk ist möglich. Birgit Tragsdorf