Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

das haben sie gut gemacht, unsere jungen Kolleg*innen von der Deutschen Post in Neuss. Sie haben in diesem Jahr den ersten Preis beim Jugendwettbewerb „Die gelbe Hand“ gewonnen, den Wettbewerb des Vereins „Mach meinen Kumpel nicht an“ gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Und den haben sie auch verdient. Für Kreativität, Engagement und eine richtig gute Idee. Ihr preisgekröntes Stück: Sie haben genau aufgezeigt, welchen Weg ein Brief vom Absender bis zum Empfänger nimmt, durch wie viele Hände er geht und wie viele Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Nationen dabei sind. Ihr Brief passierte die Arbeitsplätze von Post-Beschäftigten aus 14 Nationen. Das alles ist nachzulesen auf der Seite J1. Und welchen Weg der Brief genau zurückgelegt hat, ist auf den Seiten J4 und J5 zu sehen.

Das sorgt für ein schlimmes Klima. In einer Münchner Filiale der Modekette Zara ist eine schwarze Liste der Geschäftsführung aufgetaucht. Und die ist böse. Aufgelistet sind dort Beschäftigte, die das Unternehmen als unbequem einstuft und allenfalls begrenzt weiterbeschäftigen möchte. Auch Mütter stehen auf der schwarzen Liste, für die baldige Entlassung vorgesehen. Und – wie könnte es auch anders sein – sämtliche Betriebsräte sind auf dem Papier mit einer roten Markierung gezeichnet. Auch stehen da Zusätze hinter Namen von Beschäftigten wie „will nicht“ oder auch „Aufhebung in Vorbereitung“. Die Beschäftigten sind empört. Lassen sich aber nicht einschüchtern. Bericht auf Seite 4.

Und auch in manch bekanntem Bio-Supermarkt ist längst nicht alles so, wie man es erwarten können sollte. Jedenfalls wenn es um die Bezahlung der Beschäftigten und Arbeitszeit nach Tarif geht. Aber die Kolleginnen und Kollegen wollen das ändern, ver.di ist dabei. Bericht auf Seite 6.

Die nächste ver.di publik erscheint Mitte August. Bis dahin Ihnen und Euch eine schöne Sommerzeit!

Maria KniesburgesChefredakteurin der ver.di publik