Ausgabe 04/2019
ver.di lohnt sich
Druckindustrie – Für die 134.000 Beschäftigten der Druckindustrie gilt für zwei Jahre rückwirkend ab 1. Oktober 2018 wieder der Manteltarifvertrag mit seinen Anhängen. Gibt es bis dahin keine Verständigung über eine Neuregelung, befindet er sich automatisch in der Nachwirkung. Außerdem erreichte ver.di eine Einigung bei den Lohnverhandlungen: Die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen steigen ab 1. Mai 2019 um 2,4 Prozent, ab 1. Juni 2020 um weitere 2 Prozent und zum 1. Mai 2021 noch einmal um 1 Prozent; das bei einer Laufzeit von 36 Monaten vom 1. September 2018 bis zum 31. August 2021.
Vorteil für ver.di-Mitglieder
Deutsche Seehäfen – ver.di und der Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) haben sich auf einen Tarifabschluss für die rund 11.000 gewerblich Beschäftigten in den deutschen Seehäfen geeinigt: Bei einer Laufzeit von 12 Monaten soll es eine tabellarische Erhöhung für alle Lohngruppen von 2,7 Prozent geben. Für Beschäftigte in Vollcontainerbetrieben soll zudem die regelmäßige Zulage um jährlich 200 Euro steigen. Für ver.di-Mitglieder gilt eine verbesserte Vorteilsregelung: Dabei können die Beschäftigten wählen, ob sie einen weiteren bezahlten freien Tag möchten oder eine Erhöhung des Arbeitgeberzuschusses zur betrieblichen Altersvorsorge um 15 Euro monatlich.
69 Prozent bei Urabstimmung
Luftsicherheit – Bei einer Urabstimmung der Beschäftigten im Bereich der Sicherheit an deutschen Flughäfen (Aviation) stimmten 69 Prozent der Mitglieder,, die sich an der Abstimmung beteiligten, für die Annahme des ersten bundesweiten Tarifvertrags für die Branche und gegen einen unbefristeten Streik . Der ver.di-Bundesvorstand hat nun die Schlussabstimmung durch die Bundestarifkommission eingeleitet. Der Tarifvertrag sieht für die bundesweit 23.000 Beschäftigten über drei Jahre Erhöhungen zwischen 10,5 und 26,7 Prozent vor. Klargestellt wurde, dass niemand durch die Einführung des neuen Tarifvertrags schlechter eingruppiert wird. Zusätzlich gibt es eine Besitzstandswahrung, wonach eine Absenkung des Stundenlohns bei gleichbleibenden Tätigkeiten ausgeschlossen ist. Auch die generelle oder pauschale Anrechenbarkeit von Zulagen ist laut Tarifvertrag ausgeschlossenen. ver.di will nun über verbesserte Zulagen und Zuschläge, eine neue Entgeltstruktur und einen Manteltarifvertrag für alle Beschäftigten in der Luftsicherheit verhandeln.
Mehr Geld und bessere Arbeitszeit
Kliniken – Für die 10.000 unter den Konzerntarifvertrag der Sana Kliniken AG fallenden Arbeitnehmer*innen hat ver.di ein Tarifergebnis erzielt (Erklärungsfrist ist bis 30. Juni). Die Arbeitszeit in Ost soll komplett an West angeglichenwerden; sie sinkt dadurch zum 1. Januar 2020 auf 38,5 Stunden pro Woche. Es gibt deutliche Entgeltsteigerungen: Für die Monate März bis Juni 2019 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 450 Euro (bei Vollzeittätigkeit, Teilzeitbeschäftigte anteilig). Ab dem 1. Juli 2019 steigen die Tabellenentgelte um 4 Prozent, mindestens jedoch um 100 Euro. Auch die Zulagen werden um 4 Prozent angehoben. Und schon die erste Stunde über der individuellen Arbeitszeit wird künftig zuschlagspflichtig. Auch die Auszubildenden bekommen mehr Geld. Laufzeit ist bis 31. Mai 2020.