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stolpersteine.eutracingthepast.org/mappingthelives

Die Idee der Stolpersteine ist überzeugend: Fußbodenkacheln aus Messing mit eingravierten Namen, Geburts- und Todesdaten von Menschen, die von Nationalsozialisten ermordet wurden. Sie erinnern an die Opfer des Holocausts und zwar genau vor den Türen ihrer einstigen Wohnstätten. Die Webseite stolpersteine.eu dokumentiert, dass der Berliner Künstler Günter Deming vor fast 20 Jahren mit dem Einbringen solcher Stolpersteine begann und wie das Projekt seitdem wächst. Mittlerweile sind in ganz Deutschland und vielen Ländern Europas tausende Steine verlegt, weil sich immer mehr Unterstützer dafür engagieren und dies im Web festhalten (siehe u.a. stolpersteine-berlin.de). Dem Gedenken an Verfolgte und Ermordete widmet sich auch die Seite Tracing The Past/Mapping The Lives. Hier sind die Wohnorte auf digitalen Karten markiert, dahinter liegen biografische Angaben sowie Infos zu historischen Zusammenhängen, wie die Volkszählung von 1939. Mit ihren Verbindungen zu realen Orten bewähren sich beide Projekte als interaktive und erlebbare Geschichtsvermittlung. Henry Steinhau


regenbogenportal.de

Homesexuell, intergeschlechtlich oder bisexuell zu sein, bringt zahlreiche Fragen an das eigene Leben mit sich, dazu Herausforderungen im privaten und beruflichen Alltag. Das im Sommer gestartete Regenbogenportal des Bundesfamilienministeriums bietet hier Antworten und Informationen. Die Webseite versteht sich als „Wissensnetz“ – und ist tatsächlich gut als Anlaufstelle und Ausgangspunkt nutzbar, um sich näher mit persönlichen und gesellschaftlichen Aspekten von „LSBTIQ“ zu beschäftigen. Besonders praktisch ist die integrierte „Filternavigation“: Durch Auswahl bestimmter Themen und Lebensbereiche – etwa „Diskriminierung und Gewalt“, „Familie und Beziehung“ oder „Gesundheit und Medizin“ – bietet die Seite entsprechende Inhalte, jeweils angezeigt durch große Text-Bild-Kacheln. Dahinter stehen mal Frage-Antwort-Texte, mal Erklärstücke, mal vertiefende Artikel, mal Handlungshilfen, aber auch Links zu Broschüren oder Beratungsstellen. Zudem gibt es aktuelle Meldungen und ein Glossar. Basisinformationen bietet das Regenbogenportal auch in Englisch, Türkisch, Arabisch und Spanisch sowie in Leichter Sprache. Henry Steinhau


lie-detectors.org/de

Falschmeldungen und Lügen verbreiten sich auch auf jenen Plattformen und Kanälen, die bei Kindern und Jugendlichen beliebt sind, etwa Instagram, Snapchat, WhatsApp, Youtube oder Tik-Tok. Doch es gibt Methoden, mit denen man den eigenen Blick für Fake News schärfen kann. Schüler*innen zu befähigen, kritischer auf Nachrichten in ihren Netzwerken zu schauen, hat sich das Projekt Lie Detectors (Lügendetektoren) vorgenommen. Die unabhängige Initiative bereitet Journalisten darauf vor, in 5., 6. und 10. Klassen zu gehen. Dort lassen sie die Kinder und Jugendlichen in altersgerechter Weise das Erkennen gefälschter Nachrichten und den Arbeitsalltag im Journalismus üben, zu dem eben auch das Handwerk des Quellenprüfens gehört. Die Webseite informiert darüber, in welchen Ländern und wie die Lie Detectors aktiv sind. Zudem finden sich Kontaktmöglichkeiten für Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und Pädagogen, die an einem Besuch der qualifizierten Journalisten interessiert sind. Henry Steinhau