Ausgabe 06/2019
Spiele
Spiele
Alle an den Spieltisch und üben, um die Ecke zu denken! Dort liegen acht Stapel aus insgesamt 108 beidseitig bedruckten Karten mit acht Motiven in acht Farben – außer in der eigenen. Es gibt also keinen grünen Frosch, keinen pink Flamingo, keinen blauen Blauwal, keine gelbe Banane. Deshalb ist auch eine Blue Banana, englisch für blaue Banane, dabei. Immer zwei Karten geben uns zwei Motive und zwei Farben als Aufgabe vor. Schnell sammeln wir nun von den Stapeln die Karten mit den Motiven, die zu den Farben der Aufgabe gehören, und die mit den Farben, die zu den Motiven gehören, also bei Violett alle Auberginen, bei Orange alle Basketbälle, bei der Erdbeere alle schwarzen. Und damit die Schnellen nicht superschnell immer gewinnen, müssen die bei einem Fehler mehr Karten wieder abgeben als die Langsameren. Chef? Bitte mitspielen und ausprobieren: erstens querdenken, zweitens ausgleichend wirken, drittens Spaß haben, viertens, aushalten, vielleicht nicht immer der Beste zu sein. Iris Treiber
Reaktionsspiel von Wolfgang Warsch, Piatnik, 2–5 Pers., ab 10 Jahren, ca. 15 €
Die unüblichen Verdächtigen
Die unüblichen Verdächtigen sind Frauen, Männer, blond, schwarz, dick, dünn, mit Brille, Bart, mit Juwelen und ohne. Wir wissen über diese Verdächtigen nichts, wir haben nur ihr Gesicht als Portrait-Skizze. Immer zwölf liegen aus, zufällig wird eine Skizze gezogen, welche, weiß nur eine*r von uns. Wir anderen lesen nun nach und nach Fragen vor: Verbringt er/sie viel Zeit im Bad? Ist er/sie Vegetarier*in? Ist er/sie ordentlich? Hört er/sie klassische Musik? Wer das gezogene Portrait kennt, antwortet mit ja oder nein. Wir anderen diskutieren, welche Verdächtigen wir aufgrund dieser Antwort ausschließen. Je weniger Fragen wir brauchen, desto besser sind wir. Aber das ist letztendlich egal, denn das Spiel bietet vor allem die Chance, uns mit unseren Vorurteilen auseinanderzusetzen: Egel, welche Eigenschaften wir den Verdächtigen zuordnen – das hat nichts mit der Realität zu tun, sondern ist alles nur in unserem Kopf. Iris TreiberKommunikationsspiel von Paolo Mori, Asmodee/Cranio, 3–16 Personen, ab 10 Jahren, ca. 23 €
Just One
Das „Spiel des Jahres 2019“. Bei Just One, englisch für „Nur Eines“, wollen wir gemeinsam 13 vorgegebene Wörter wie Senf, Krawatte, Wind, Virus, Europa usw. erraten. Nur eine*r von uns kennt das Wort nicht, er oder sie muss raten. Wir anderen schreiben genau einen Begriff zum Ratewort auf: „Ski“, „Winter“, „weiß“, „nasskalt“, „Schlitten“, „weiß“, „Kälte“. Doppelt geschriebene Begriffe, hier: „weiß“, oder solche mit gleichem Wortstamm, hier: „nasskalt“ und „Kälte“, werden gestrichen. Also suchen wir nach Wörtern, die vermutlich nicht von anderen genommen werden und zur Denkweise der Ratenden passen. Denn sie lesen, was an Wörtern noch übrig ist, hier: „Ski“, „Winter“, „Schlitten“. Finden sie das Wort, hier: „Schnee“, mit nur einem Rateversuch? Prima! Wenn wir alle 13 Wörter erraten, haben wir laut Spielanleitung ein „perfektes Ergebnis“ erzielt. Chef? Das ist nicht vom Himmel gefallen – wir haben uns einfach mal in die anderen hineingedacht! Iris TreiberKooperatives Spiel von Ludovic Roudy und Bruno Sautter, Asmodee/Repros, 3–7 Personen, ab 8 Jahren, ca. 24 €