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Oliver Berg/dpa

Ein Dankeschön!

In der besinnlichen, weihnachtlichen Zeit sollten wir besonders an die Menschen denken, die als Berufung ihren Job in den Altenpflegeheimen, Kliniken, Behindertenheimen und Ambulanten Diensten ausüben.

Ein großes Dankeschön an die Pflegekräfte, die Tag und Nacht bei den hilfsbedürftigen Menschen sind. Die Gesellschaft braucht euch, denn es kann jeden treffen!

Tino Goltz, per E-Mail

Reportage "Die Nachtarbeiter*innen", ver.di Publik 7_2019

Sich auf diese Weise mit dem Thema Nachtarbeit zu beschäftigen, ist aus meiner Sicht falsch. Es ist natürlich nichts Schlechtes daran, die Arbeit von Nachtarbeiter*innen zu würdigen, aber Anspruch einer Gewerkschaft kann doch kein solcher Wohlfühl-Artikel sein. Zum einen:

Nachtarbeit macht krank, wird von der WHO als wahrscheinlich krebserregend eingestuft und senkt erheblich die Lebenserwartung. Die massiven Langzeitfolgen nehmen die Betroffenen in der Regel gar nicht wahr, zumal ein Zuschlag häufig die Attraktivität nächtlichen Arbeitens noch steigert. Zweitens: Nachtarbeit ist in den letzten 20 Jahren deutlich angestiegen, vor allem in Bereichen, in denen sie nicht notwendig ist, und hier wiederum häufig in Bereichen, für die ver.di zuständig ist (z.B. Logistik). Im Artikel wird demgegenüber suggeriert, Nachtarbeit werde dort angewendet, wo sie notwendig sei. Drittens: Das Nachtarbeitsverbot (bei Ausnahmen für die Bereiche, in denen sie wirklich notwendig ist) war völlig zu Recht mal eine gewerkschaftliche Kernforderung (sogar die IG Metall hat Anfang der 90er eine Kampagne dafür durchgeführt), heute wird das Thema kaum noch bearbeitet. Nicht einmal eine deutliche Verkürzung von Nachtarbeitszeit, z.B. auf maximal vier Stunden pro Nacht, wird vorangetrieben. Und zuletzt versuchen Unternehmen, die Nachtarbeiter*innen immer wieder auch noch um den ihnen gesetzlich zustehenden Zuschlag zu bringen, z.B. in Pflegeeinrichtungen, also wiederum Zuständigkeitsbereich von ver.di. Angesichts all dessen finde ich den Artikel verharmlosend und fehl am Platze. Stattdessen bräuchte es (wieder) eine Initiative für ein Verbot dieser krankmachenden Arbeitsform, verbunden mit einer massiven Regulierung in den Bereichen, in denen sie notwendig ist!

Daniel Polzin, per E-Mail

Thema " So wird Arbeit gut", ver.di Publik 6_2019

Die Aussage in eurem Artikel, durch Stärkung der kollektiven Gewerkschaftsarbeit die Betriebe ohne Tarifbindung zu erschließen, macht mir Mut. Ich bin Betriebsratsvorsitzende in einem inhabergeführten mittelständigen Betrieb im Fachbereich "Besondere Dienstleistungen". Bereits bei der Betriebsrats-Gründung vor zweieinhalb Jahren wurden wir aktiv von ver.di unterstützt und mir war schnell klar, dass mit einer starken Gewerkschaft an der Seite viel mehr zu erreichen ist für die Beschäftigten. Mein großes Ziel ist ein Haustarifvertrag, um z.B. leistungsgerechte Bezahlung für die Beschäftigten zu erreichen, genauso wie bessere Arbeitsbedingungen. Leider kämpfe ich mit meiner Einstellung sowohl bei den Kollegen als auch im Gremium gegen Windmühlen und fühle mich auch vom ver.di-Bezirk im Stich gelassen. Ist auch nachvollziehbar, wenn von 85 Beschäftigten lediglich fünf ver.di-Mitglieder sind, statt mindestens 20 Prozent. Seit dem Sommer mache ich persönlich Werbung im Betrieb, verteile Handzettel und Flyer, um die Kollegen über die Vorteile der Mitgliedschaft aufzuklären und zu motivieren – leider bislang ohne Erfolg. Deshalb bin ich dankbar für eure Pläne, auch Betriebe wie unseren zu erschließen, und hoffe, dass mein Einsatz auf lange Sicht Früchte trägt. Denn aufgeben kommt für mich nicht in Frage, ich stehe zu meinen Überzeugungen!

Manfred Schmitt, per E-Mail

Thema "Forscher empfehlen Mischkalkulation", ver.di Publik Generationen 7_2019

Mich erinnert dies an Leserbriefe in Tageszeitungen, wo den Beamten immer wieder geneidet wird, dass sie keine Beiträge zu ihrer Altersversorgung leisten müssen und im Alter trotzdem finanziell durchschnittlich deutlich besser versorgt sind als Angestellte. Allerdings wird gerne vergessen, dass die Beamten im Vergleich zur freien Wirtschaft nicht so gut verdienen. Und wenn sie dann auch noch Beiträge zu ihrer Altersversorgung leisten müssten, wird die Differenz zur freien Wirtschaft noch größer und der Staat hätte große Probleme, die Beamtenstellen zu besetzen. Man muss diese Dinge im Gesamtzusammenhang betrachten und auch darstellen. Zudem hat jeder die Möglichkeit, sich auf eine Beamtenstelle zu bewerben, wenn er diesen Berufsweg (auch finanziell) besonders attraktiv findet. Für Neid gibt es keinen Grund. Zu meinem Hintergrund: Ich bin Fachredakteur für Verkehrsthemen im Angestelltenverhältnis, meine Frau bayerische Staatsbeamtin im Bibliotheksbereich und wir sind beide langjährige Mitglieder bei ver.di. Andreas Ritz, per E-Mail

Ich bin kein Freund des Gendersternchens. Werde jedoch versuchen, mich umzustimmen. Mich stört es beim Lesen sehr, ich stehe jedoch voll hinter der Veränderung, Frauen mehr Beachtung zu schenken. Hoffentlich erfindet jemand bald eine geschlechtslose Ansprache, damit das Lesen wieder besser wird. Ein ganz großes Lob für Ihr Heft 7/2019. Besonders gern lese ich Beiträge aus anderen Teilen der Welt. Gern nutze ich sie im Kollegenkreis für Gesprächsthemen. Dennoch ist es für mich immer wieder erstaunlich, wie doppelmoralig die Mehrzahl meiner Kollegen sind. Sie stimmen allen guten Argumenten zu, eine starke Gewerkschaft zu benötigen, aber beitreten tun sie nicht. Selbiges erlebe ich im Übrigen auch beim Thema Umweltschutz/Tierschutz/Klimaschutz. Jeder sieht notwendige Veränderung ein, selbst ist keiner bereit, nur eine persönliche Veränderung freiwillig zu tätigen. Der Kommentar auf Seite 15 von Norbert Reuter zur Tarifbindung ist das Beste, was ich seit seit langem gelesen habe. So bildlich treffend. Wer jetzt noch immer zögert, einer Gewerkschaft beizutreten hier in Deutschland, dem ist nicht mehr zu helfen.

Auch sehr loben muss ich den Kommentar zu Amazon von Petra Welzel auf der gleichen Seite. Vielen Dank für solch brisante Informationen. Sie sind so hervorragend wichtig, um sich selbst immer wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen, den man hier im Alltag oft verlieren kann. Ohne die vielen kleinen und großen Whistleblower wären solche Informationen nie möglich. Ich hoffe seit Jahren, dass unsere Regierung endlich ein passendes Gesetz verabschiedet, das diese mutigen Menschen ausreichend schützt. Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit. Ich wünsche allen Mitarbeitern*innen eine ruhige Weihnachtszeit und viel Energie für die kommenden Aufgaben. Mir gefällt die Haltung von ver.di in allen Belangen des Kinderrechts, Tierschutzes sowie Umweltschutzes. Weiter so! Steffen Neubert, Halle (Saale)

Thema "Hartz IV wankt", ver.di Publik 7_2019

Ich finde es sehr erfreulich, dass die Verfassung offenbar auch 70 Jahre nach ihrer Entstehung gültig ist. Allerdings stellt sich mir die Frage, wie unser demokratischer Rechtsstaat denn 15 Jahre lang, seit Einführung von Hartz IV, Verfassungsrechtsbruch betreiben konnte!

Und weiter frage ich, wie die durch diese Rechtsbrüche zerstörten Schicksale nun nachträglich geheilt werden sollen!

Angelika Kyeremateng, per E-Mail

Schrifttype in ver.di Publik

Ich weiß ja nicht, ob Ihr Zeitung lest, Tageszeitung meine ich, oder Bücher, richtige dicke Bücher; ich habe aber den Eindruck, dass Ihr das ebenso wenig tut wie viele Genossinnen und Genossen von der SPD. Wieso ich das anspreche? Weil ich mich seit vielen Jahren wundere, dass denen ebenso wie euch nicht auffällt, warum die, die wirklich wollen, dass ihr Zeug gelesen wird, bestimmte Schrifttypen verwenden und andere konsequent vermeiden. Alle, die ihr Zeug verkaufen müssen, wählen konsequent Serifenschriften. Bloß die Genossinnen und Genossen und die Kolleginnen und Kollegen stehen weit, weit über den Erkenntnissen der Fachleute und wählen fast durchgängig die lesefeindlichen Grotesk-Schrifttypen. Deshalb werden die vielen Papiere meiner Genossinnen und Genossen und Kolleginnen und Kollegen zwar mitgenommen, zu Hause hingelegt, aber nach einiger Zeit – kaum gelesen – weggeschmissen.

Carlo Jahn, per E-Mail