Ausgabe 02/2020
Editorial
Von Maria Kniesburges |die Gefahr durch das Corona-Virus ist für viele unserer Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen Dienstleistungsbranchen eine überaus schwere Belastung. Und das zusätzlich zu dem ohnehin schon alltäglichen, kaum verkraftbaren Arbeitsstress infolge des unverantwortlichen Personalabbaus und sonstigen Raubbaus in den vergangenen Jahren. Wenn Profit und Rendite mehr und mehr zur Maxime werden, ist das eine Gefahr für die Menschen. Das zeigt sich nicht nur in der Corona-Krise. Was Beschäftigte angesichts der Corona-Gefahr zu beachten haben, dazu Hinweise auf der Seite 16.
Ja, es gibt sie noch heute, die Gewerkschaft der Sammlerinnen und Sammler im Amazonasgebiet in Brasilien. Gegründet in den 1970er Jahren von Chico Mendes, einem Kämpfer für die Rechte der Menschen und den Erhalt der Natur, 1988 von einem Großgrundbesitzer und dessen Sohn hinterrücks ermordet. Die heutigen Sammlerinnen und Sammler von Nüssen, Ölen, Früchten und Kautschuk im Urwald des Amazonasgebiets bewahren sein Erbe, vereint in ihrer Gewerkschaft. Und der Kampf um ihre Rechte und ihre Umwelt ist seit dem Amtsantritt des ultrarechten brasi- lianischen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro weitaus schwerer geworden. Denn der steht auf der Seite der Großgrundbesitzer. Unsere Reportage auf den Seiten 12 und 13.
Wege aus der Wegwerfgesellschaft – bekanntermaßen gibt es sie zuhauf. Etwa der grassierenden Lebensmittelverschwendung hierzulande könnte durch vernunftgeleitetes Handeln durchaus Einhalt geboten werden. Aber nach wie vor landen Tonnen von zu viel gekauften oder zu früh für verdorben erklärten Lebensmitteln im Müll. Allein gegen diese Verschwendung haben sich bereits mehrere Initiativen zusammengetan. Sie und andere Themen zum Stichwort Nachhaltigkeit stellen wir vor auf den Seiten N1 bis N5 im Spezial.
Die nächste "ver.di publik" erscheint Mitte Mai. Bis dahin Ihnen und Euch eine gute Zeit – und bleibt gesund!