Ausgabe 02/2020
Mörderischer Rassismus
Eine Gewerkschaft, zu deren Grundsätzen die Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus und der Einsatz für eine pluralistische Gesellschaft gehört, kann nicht schweigen, wenn ein Rassist neun Menschen mit migrantischem Hintergrund ermordet, dann seine Mutter und sich selbst erschießt. Der 19. Februar war für viele geprägt von Entsetzen und Fassungslosigkeit. Der Landesbezirksvorstand sprach den Familien der Ermordeten sofort sein tief empfundenes Beileid aus. "Wir sind entsetzt und unendlich traurig, dass so etwas in unserem Bundesland passieren konnte", sagte ver.di-Landesbezirksleiter Jürgen Bothner.
An den Kundgebungen und Schweigemärschen in den Tagen darauf beteiligten sich viele Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter.
Für den 4. März, an dem die zentrale Trauerfeier für die Opfer in Hanau stattfand, riefen ver.di und andere Gewerkschaften zu einem zehnminütigen betrieblichen Gedenken von 11:50 bis 12 Uhr auf. Damit sollte an diesem Tag die Initiative ergriffen werden und ein klares Zeichen aus den hessischen Betrieben und Verwaltungen gegen rechte Gewalt gesendet werden.
Die Teilnehmenden wollten deutlich machen, dass nirgendwo Platz für Rassismus und Rechtsextremismus ist. Sie fanden sich hinter dem Satz zusammen: "Wir stehen ein für Menschlichkeit, Toleranz und Respekt."