30. März 2020 – „Die Situation in der Pflege ist sehr angespannt. Das war sie schon vor Corona. Wenn jemand krank wird, muss man den ganzen Dienstplan auf den Kopf stellen. Es gibt keinen Puffer mehr. Das muss uns nicht wundern: Das Gesundheitssystem ist zunehmend auf Kante gefahren worden. Die Akteure haben seit Jahren die angespannte Situation angemahnt. Deshalb wurden zur Vorbereitung auf Coronafälle in unserer Klinik Bereiche vorübergehend extrem zurückgefahren, um vor allem Pflegepersonal-Ressourcen freizusetzen.

Agnes_Kolbeck.002.jpg
Foto: privat

Die Patienten unserer Klinik haben Vorerkrankungen der Lunge und zählen damit zur Risikogruppe. Darum ist es wichtig, die Schutzmaßnahmen einzuhalten, damit die Infektion nicht übertragen wird. Es ist wahnsinnig anstrengend, mit Maske und Schutzkittel zu arbeiten. Die Masken haben einen hohen Atemwiderstand, das Ein- und Ausatmen fällt dadurch sehr schwer. Hinzu kommt, dass Pflege eine körperlich belastende Arbeit ist. Die Kommunikation wird durch das Tragen der Masken erheblich erschwert. Man muss besonders deutlich und langsam sprechen, sonst versteht man einander nicht. Sich schnell etwas zurufen entfällt. Das kann jeder selbst erleben, indem er versucht, durch einen Schal über Mund und Nase über ein paar Meter Entfernung ein Gespräch zu führen – könnte spannend werden.“

Protokoll: Monika Goetsch