Hände weg!

Gute Hand 01.jpg

Die Zeit fliegt – und die Worte welken im Wind. Formulierte ich für diese Kolumne – als kleinen Muntermacher für coronageplagte Gewerkschafter*innen – noch am 5. März das Bekenntnis, „allen brüderlich die – natürlich stets säuberlich gewaschene – Hand“ zu reichen, so brachten mir diese Zeilen am Ende des Monats – nach dem Erscheinen von ver.di publik – Cornelias Vorwurf ein, sie habe „selten was Dümmeres und Unverantwortlicheres gelesen“. Daraus spreche halt eine "ewig gestrige Altachtundsechzigermentalität“. Anno 1968 besuchte ich allerdings noch das Lyzeum, und erst jetzt – mit 68 Jahren – darf ich mich als, na ja, alter Achtundsechziger fühlen. Zugegeben, meine Worte bezogen sich auf die alten Zeiten, als es uns noch "zur Sonne, zur Freiheit" und "zum Lichte empor" zog – mit dem klaren Auftrag: „Brüder, in eins nun die Hände, Brüder, das Sterben verlacht!“ Inzwischen aber verlache ich gar nichts mehr, reiche niemandem mehr die Hände, die ich überdies fortwährend wasche, und verlasse nur noch selten die Wohnung. Also: Bleibt zuhause wie ich. Bleibt gesund, wir brauchen Euch alle – auch Dich, liebe Cornelia!

hms