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Ich bin gelernter Mechatroniker und jetzt Wassermonteur bei den Städtischen Werken Kassel im Bereich Netz und Service. Unser Wasser wird aus Tiefbrunnen und Quellen gewonnen. Von dort wird es mit Hilfe von Pumpen, Hochwasserspeichern, technischen Anlagen, Rohren und Leitungen transportiert. Meine Aufgabe ist die Wartung der Anlagen und Wassernetze. Jeden Tag mache ich etwas anderes.

Routine gibt es kaum

Mit gewaltigen Pumpen wird das Wasser aus Tiefbrunnen nach oben befördert. Die Pumpen müssen gewartet werden. Umgekehrt wird das Wasser aus Quellen mit Hilfe von Gefälle gefördert – hier bei uns in Kassel zum Beispiel in Habichtswald und Niestetal. Auch dafür sind technische Anlagen nötig, die gewartet werden müssen. Die Arbeiten rund um das Wassernetz reichen von der Wasserförderung, der labortechnischen Qualitätskontrolle über die Wartung der Speicherbehälter, die Wartung der Pumpen und Zwischenspeicher bis hin zur Sichtprüfung der Wasserqualität. Ich mache Kontrollen und technische Arbeiten an den Anlagen. Um das Wasser beispielsweise in einen Hochbehälter zu schaffen, wird es mit starken Pumpen nach oben befördert. Das darf man sich ähnlich wie die Wasserbottiche auf den Dächern im Urlaub vorstellen. Nur eben viel größer. Das Wasser wird hochgepumpt, damit in Stoßzeiten genug da ist und die Leitungen nicht leer laufen. Beispielsweise, wenn morgens alle Menschen gleichzeitig die Zähne putzen. Behälter und Pumpen müssen regelmäßig gewartet werden. Das ist meine Aufgabe.

Von der Quelle bis zum Haushalt gibt es neben der Wassergewinnung und Speicherung aber auch noch viele weitere Wartungsaufgaben am Wassernetz. Zum Beispiel muss das Wasser auf Phosphat untersucht werden, das beigesetzt wird, um die Rohre zu schützen. Dazu setze ich ein Standrohr auf einen unterirdischen Hydranten. Das kann man sich so ähnlich vorstellen, wie man das von der Feuerwehr kennt, wenn sie ihre Schläuche anschließt. Die Wasserprobe entnimmt dann ein Mitarbeiter unseres hauseigenen Labors und lässt sie untersuchen. Eine weitere Arbeit ist die Kontrolle der Leitungen von den Wasserwerken bis hin zu den nächsten Pumpleitungen. Auf den Pumpleitungen sitzen Luftventile, die müssen regelmäßig gespült werden. Dazu lege ich ein Rohr an und lasse Wasser mit Hilfe einer speziellen Spül-Armatur durchlaufen.

Um mich nicht mit Corona zu infizieren, haben wir die Kontakte auf der Arbeit reduziert. Das heißt, ich habe ein Dienstauto bekommen und fahre damit direkt zur Station, zum Beispiel zum Hochbehälter, zu den Pumpen oder Anlagen. Ich arbeite zwar viel alleine, aber natürlich kann ich auch immer jemanden anrufen, wenn ich Hilfe brauche. Das meiste jedoch sind Routinekontrollen auf Sicht und anhand der Fehlermeldungen an den Anlagen.

Für meine Arbeit hat sich durch Corona nicht viel geändert, nur dass ein paar Routinewartungen aufgeschoben wurden, die auch warten konnten. Das wird aber alles nachgeholt.