Das Friseurunternehmen Klier Hair Group hat Anfang September einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Mit der Sanierung in Eigenverantwortung soll der Fortbestand des Unternehmens gesichert werden. Knapp 10.000 Beschäftigte sind betroffen, sie arbeiten bundesweit in rund 1.400 Salons unter Markennamen wie Klier, Essanelle oder Supercut. Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle sagt, dass eine Sanierung nur mit motivierten Beschäftigten Erfolg haben könne. Doch bei der Friseurkette Klier versucht der Arbeitgeber gerade, sechs im Betriebsrat für Hamburg und Schleswig-Holstein engagierten Kolleginnen zu kündigen. Bislang hat der Arbeitgeber die dazugehörigen Verfahren vor dem Arbeitsgericht verloren.

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Heike Langenberg ist Redakteurin in der ver.di-ZentralredaktionFoto: Renate Kossmann

Motivation sieht anders aus. Studien beweisen immer wieder, dass Mitbestimmung ein Vorteil für die Unternehmen ist, gerade wenn es auf gute Zusammenarbeit und engagierte Beschäftigte ankommt. Denn jene Unternehmen bieten bessere Arbeitsbedingungen, sind meist produktiver und innovativer als Firmen ohne Mitbestimmung. Und darauf kommt es doch gerade in schwierigen Zeiten an.

"Die Geschäftsführung sagt, sie wolle das beste Friseurunternehmen aufbauen. Wir tragen doch im Grunde mit unserer Arbeit dazu bei, es noch besser zu machen", beschreibt die Betriebsratsvorsitzende den Anspruch des Gremiums. Auch sie ist von der drohenden Kündigung betroffen.

Nur gemeinsam mit den Beschäftigten kann es gelingen, das Unternehmen zu retten. Doch diese Einsicht scheint beim Vorstand der Klier Hair Group nicht angekommen zu sein, da besteht offenbar noch großer Nachholbedarf. Sonst würde das Unternehmen nicht versuchen, die Kolleginnen an ihrer Arbeit zu hindern.