Ausgabe 01/2021
Mitgliederentwicklung: Bei manchen fehlt nur noch der letzte Schritt
Zum Jahresende 2020 zählte ver.di 1.941.071 Mitglieder. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im Corona-Jahr ist der Verlust an Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr nur um 46 Mitglieder höher als im Vorjahr. Insgesamt hat die Gewerkschaft 123.335 neue Mitglieder gewonnen. Verloren hat ver.di 137.297 Mitglieder. Im dreizehnten Jahr in Folge überstieg die Zahl der Eintritte bei den erwerbstätigen Mitgliedern mit 119.572 die Zahl der Austritte in Höhe von 94.733. Damit lag die Erwerbsquote bezogen auf alle Mitglieder zum Jahresende bei 76,35 Prozent und geringfügig unter 2019, als der Wert noch bei 76,37 Prozent lag. Am Jahresende 2020 waren 1.481.949 ver.di-Mitglieder erwerbstätig.
Weiterhin bilden in ver.di die Frauen die Mehrheit. Ihre Eintritte machen 51,29 Prozent bzw. 63.258 neue Mitglieder aus. Der Frauenanteil ist somit erneut leicht gestiegen und liegt jetzt bei 52,46 Prozent. Insgesamt hatte ver.di zum Jahresende 1.018.343 Frauen und 922.728 Männer organisiert. Darunter waren 335.432 Senior*innen, was einen Anteil von 17,28 Prozent macht, der seit 2012 stabil geblieben ist.
Im vergangenen Jahr wurden 32.118 Beschäftigte unter 28 Jahren Mitglied in ver.di. Die Gesamtzahl der jugendlichen Mitglieder konnte mit 112.545 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr erneut geringfügig verbessert werden.
Zehn Bezirke gewinnen mehr Mitglieder
13.621 Auszubildende fanden im vergangenen Jahr den Weg zu ver.di. Hier hat sich das durch die Corona-Krise ausgelöste geringere Angebot an Ausbildungsplätzen negativ auf die Gewinnung von Auszubildenden ausgewirkt. Ihr Gesamtanteil sank um 1.370 Mitglieder gegenüber dem Vorjahr auf 30.658. Drei Fachbereiche konnten im vergangenen Jahr absolute Mitgliederzuwächse erreichen: Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen (Fachbereich 3); Gemeinden (7) und Verkehr (11). Mit einem Zuwachs von 4,55 Prozent erreichte der Fachbereich 11 den zweithöchsten Zuwachs, den bisher ein Fachbereich innerhalb eines Jahres erzielen konnte. Der Landesbezirk Hamburg konnte mit einem Plus von 1,28 eine positive Mitgliederentwicklung realisieren.
Zehn Bezirke haben 2020 mehr Mitglieder gewonnen als verloren. Über die beste Entwicklung konnte sich der Bezirk Pinneberg-Steinburg mit einer Nettoentwicklung von 2,37 Prozent freuen. Nach seinem Erfolgsrezept befragt, sagt ver.di-Geschäftsführer Ralf Schwittay: "Bei manchen fehlt nur noch der letzte Schritt. Wir gehen auf die Menschen zu, reden mit ihnen und legen ihnen den Antrag hin. Das können wir gut, weil wir ein kleiner Bezirk mit großer Nähe sind. Und wir sind ja auch viel unterwegs. Gewerkschaftsarbeit ist vor allem Beziehungsarbeit."