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Beschäftigte vom Helios Herzzentrum machen deutlich: Klatschen reicht nicht, sie verdienen mehrFoto: ver.di

Mit Abschluss der Tarifverhandlungen im März 2021 sind bei den Arbeits-und Einkommensbedingungen am Helios Standort in Leipzig starke Verbesserungen vereinbart worden. Aufgrund der Corona- Pandemie haben die Verhandlungen länger als üblich angedauert und fanden unter schwierigen Bedingungen statt: Tarifverhandlungen per Videokonferenz, als Hybridveranstaltung oder Telefonkonferenzen mit den Tarifkommissionen waren für alle Beteiligten in dem Umfang absolutes Neuland. Jetzt ist nicht nur der Durchbruch geschafft, auch jahrelange Ungleichbehandlungen sind beendet.

Die Vergütungen steigen im Herzzentrum während einer Laufzeit von 30 Monaten um 8,77 Prozent und im Park-Klinikum während der Laufzeit von 36 Monaten um mindestens 6,5 Prozent. Ab dem Monat Juli 2023 gibt es eine einheitliche Entgelttabelle für alle Beschäftigten am Standort Leipzig. "Mit diesem Tarifabschluss endet die jahrelange Ungleichbehandlung im Bereich der Vergütung zwischen den beiden Häusern. Das war gerade den Kolleginnen und Kollegen im Park-Klinikum seit Jahren ein Dorn im Auge", sagt Andreas Menzel, Gewerkschaftssekretär im Bereich Gesundheitswesen in Leipzig.

Bei den Arbeitsbedingungen konnte ein großer Schritt in Richtung Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) gemacht werden. Die Einführung der 38,5-Stunden-Woche wird zum 1. Juli 2022 vollzogen. Damit endet die seit über 30 Jahren anhaltende Ungerechtigkeit zwischen den Beschäftigten in Ost- und Westkliniken. Das ist ein besonderes Ergebnis, erstmals für eine Klinik in Leipzig, dazu noch bei einem privaten Krankenhauskonzern.

Ebenso neu sind ein einheitlicher Urlaubsanspruch von 30 Tagen für alle Beschäftigten, die Anhebung der bewerteten Arbeitszeit während der Bereitschaftsdienste auf das Niveau des TVöD sowie die Einführung von Zusatzurlaub für Nachtarbeit und Arbeit in Wechselschichten. Die Zahlung einer Corona-Prämie lehnte die Geschäftsführung mit Hinweis auf den Tarifabschluss ab. Aber das wollen die Kolleg*innen unbedingt noch ändern.