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Foto: Heinz Josef Klaßen

Fast wie gemalt wirkt die abendliche Szene. Die Leuchtreklamen sind angegangen, der Imbiss, der Restaurant und Konditorei vorgibt zu sein, ist innen von grellen Neonröhren lichtdurchflutet. Willkommen im Essen der 70er Jahre, das auf diesem Foto aussieht wie ein Gemälde des Amerikaners Edward Hopper. Tatsächlich gehört das Foto zu einer Serie mit dem Titel "Die Stadt Essen mit den Augen des Malers". Dafür hat der Fotograf Heinz Josef Klaßen seine Dias aus den 1970er Jahren neu eingescannt und anschließend mit dem Pinsel farblich angepasst. Klaßen hat ein anderes Ruhrgebiet fotografiert als viele andere. Nicht Hochöfen und Kohlegruben haben ihn interessiert. Es waren die Stadtansichten, Straßenübergänge, Schaufenster, stille Szenen einer Stadt wie in einem David-Lynch-Film. Klaßen, der auch Maler und Bildhauer ist, hat mit seiner fotorealistischen Malerei die Fotografie zu ihrem Ausgangspunkt zurückgeführt, dem gemalten Bild. Seine Serie ist aktuell in der neuen Ausstellung des "Pixelprojekts Ruhrgebiet" zu sehen. Seit 2003 werden in dem Projekt Fotografien des Ruhrgebiets gesammelt und ausgestellt. Klaßens Werk ist darunter eine echte Rarität. Petra Welzel

Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Munscheidstr. 14, bis 18. September 2021

pixelprojekt-ruhrgebiet.de