Ausgabe 01/2022
Editorial
Von Petra Welzel |Liebe Leserin, lieber Leser,
mal ehrlich, haben wir nicht alle zumindest ein wenig gehofft, mit dem neuen Jahr auch Corona hinter uns zu lassen? Die Realität ist noch immer eine andere und noch immer sind viele Beschäftigte davon betroffen: das dauerhaft überlastete Personal in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, die Beschäftigten in systemrelevanten Bereichen, im Tourismus, in der Gastronomie, in der Filmproduktion und im weitesten Sinn in der gesamten Kulturbranche.
Vor allem Künstler*innen und Kulturschaffende sind seit nunmehr zwei Jahren oft auf sich selbst zurückgeworfen. Ohne Auftritte keine Einnahmen. Viele von ihnen sind in die Grundsicherung gerutscht. Doch viel schwerer lastet auf ihnen, dass sie teils gar nicht auftreten konnten und es immer noch nur eingeschränkt können. ver.di hatte das zurückliegende Jahr zum "Jahr der Kulturschaffenden" ausgerufen. Was dabei herausgekommen ist, zeigen wir auf den Seiten 12+13 mit dem Projekt "Kultur in der Krise" des Fotografen Stephan Lucka. Seine Porträts und Protokolle zeigen: auch Kunst und Kultur sind system- und glücksrelevant.
Glück haben auch Betriebe, die einen Betriebsrat haben. In diesem Jahr werden sie wieder gewählt, genauso wie in der zweiten Jahreshälfte die Schwerbehinderten- und die Jugend- und Auszubildendenvertretungen. Diese Ausgabe der ver.di publik beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den ab März beginnenden Betriebsratswahlen (Seiten B1-B8). Wenn ihr eure Kolleg*innen, die noch nicht ver.di-Mitglied sind, überzeugen wollt, mitzuwählen, dann reicht die ver.di publik einfach weiter. Solltet ihr noch gar keinen Betriebsrat haben, dann gründet einen. Das könnt ihr jederzeit tun. Mit Betriebsrat bestimmt ihr richtig mit.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle schon einmal für eure zigtausendfache Teilnahme an unserer Leser*innen-Umfrage. Wir werden in einer der kommenden Ausgaben im Detail darüber berichten, wie euch eure Mitgliederzeitung gefällt, was euch fehlt, was ihr euch wünscht. Bis dahin bleibt gesund, stark und solidarisch.
Petra Welzel, Chefredakteurin