Zum Jahresende 2021 zählte ver.di 1.893.920 Mitglieder. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 47.151 Mitgliedern und entspricht einem Verlust von 2,43 Prozent. Das liegt in erster Linie an den durch die Corona-Pandemie erschwerten Rahmenbedingungen, die jetzt schon im zweiten Jahr in Folge die Mitgliederwerbung erschweren.

Deutlich weniger Eintritte

Während die Zahl der Austritte 2021 nur leicht auf 141.052 gestiegen ist, ist die Zahl der Eintritte im Jahresvergleich deutlich um 29.827 zurückgegangen. 93.396 Kolleg*innen unterschrieben die Beitrittserklärung. Das sind die niedrigsten Beitrittszahlen seit ver.di-Gründung.

Erstmals seit 13 Jahren hat ver.di auch bei den erwerbstätigen Mitgliedern einen Verlust zu verzeichnen. Am 31. Dezember 2021 war ihre Zahl mit 1.434.181 um 7.231 Mitglieder geringer als zum Vorjahreszeitpunkt. Das entspricht einem Minus von 0,49 Prozent. Damit lag die Erwerbsquote bezogen auf alle Mitglieder zum Jahresende bei 75,73 Prozent und erstmals seit 2014 wieder unter 76 Prozent.

Weiterhin bilden in ver.di die Frauen die Mehrheit. Der Frauenanteil ist erneut leicht gestiegen und liegt jetzt bei 52,54 Prozent. Auch bei den neu Eingetretenen waren Frauen noch leicht in der Überzahl. Insgesamt hatte ver.di zum Jahresende 995.153 Frauen und 898.767 Männer organisiert.

Auch unter den jungen Mitgliedern sind die Zahlen zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden 24.144 Menschen unter 28 Jahren Mitglied in ver.di. Die Gesamtzahl der jugendlichen Mitglieder lag bei 105.805. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein deutlicher Einbruch, der auch an den Folgen der Corona-Pandemie liegt. Bei der Ansprache von Auszubildenden waren die klassischen Wege, etwa zum Ausbildungsbeginn oder in den Berufsschulen, in Folge der Kontakteinschränkungen stark erschwert. Das führte allein bei den Azubis zu einem Einbruch von 27,7 Prozent.

Zuwächse bei den Fachbereichen

Nur ein Fachbereich, der Fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung, konnte im vergangenen Jahr einen absoluten Mitgliederzuwachs erreichen. Er profitierte aber auch von Fachbereichswechsler*innen. Im Saldo der Ein- und Austritte schließt er mit einem geringen Verlust ab. Knapp die Nulllinie verfehlte der Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen.

Der Landesbezirk Berlin-Brandenburg konnte mit einem Verlust von 1,05 Prozent das beste Ergebnis der Landesbezirke verzeichnen, der Bezirk Berlin führt mit einer Nettoentwicklung von –0,32 Prozent das Bezirksranking an. Beide Ergebnisse sind in erster Linie auf die Mitgliederentwicklung in der Tarifrunde bei der Charité und Vivantes zurückzuführen (ver.di publik berichtete).