Wer genau hinschaut, entdeckt im rechten dieser zwei Bilder auch den Fotografen, zumindest seine Beine. Christian Jungeblodt ist nicht nur seit Anbeginn Fotoredakteur der ver.di publik, sondern mittlerweile seit Jahrzehnten auch Italien-Reisender und -Kenner. Es vergeht kein Jahr, in dem er nicht das Land südlich der Alpen besucht, in dem er zudem einige Jahre gelebt hat. Und all die Jahre begleitet ihn auch seine Kamera dorthin. Sein jetzt entstandener Fotoband "Bella Italia. On beauty and ugliness", aus dem die nebenstehenden Fotos sind, ist ihm eine Herzensangelegenheit. Dabei ist Italien nicht nur das Land seiner Träume. Oft genug, vor allem wenn es politisch nach rechts kippt, auch seiner Alpträume. Insofern vereint sein Bildband nicht nur das schöne Italien, das süße Leben, la dolce vita und Sophia Loren. Es zeigt auch das andere Italien, das nicht ganz so schöne, die Tristesse der Jugend, Bauruinen, Möchtegern-Gigolos. Es ist trotzdem oder gerade deshalb ein sehr schönes Buch, und das nicht nur für Italienfans. pewe

Bella Italia. On beauty and ugliness, Kerber Verlag, Bielefeld 2022. 144 S., 40 € kerberverlag.com