Wanderlustpause 01.jpg

… natürlich: die Lust vom Müller! Doch nicht alle Leute können Müller sein oder heißen. So plane ich heute einen Ausflug mit ganz normalen, mindestens aber trittsicheren und schwindelfreien Gewerkschafter*innen. Dazu ziehe ich mich warm an, denn es könnte heiter werden! Bekanntlich neigen diese Geschöpfe zur Geselligkeit, verlieren sich meist in Gesprächen und daher auch oft in der Landschaft. Also eile ich ihnen mit aufgespanntem Schirm sichtbar voran – im vertrauten ver.di-Rot, auch wenn manch eingefleischt-unfolgsames Posthörnchen noch immer lieber hinter einer blauen Fahne herlaufen würde. Den mittelalten Wandersmann, der mir auf die Pelle rückt, um mir an jedem Halt ungefragt Zusatzwissen einzuflüstern, weise ich nicht barsch zurück, sondern verschmelze ihn sanft mit einer Gruppe eher spärlichen Kenntnisstands. Dem Foto-Amateur hingegen rate ich, dass kein Bergpanorama und auch kein Traumblick ins Tal jemals an Reiz gewinnen wird, wenn jedes Motiv nur als Hintergrund fürs eigene Antlitz herhalten muss. Am Ende eines jeden Tages(marsches) zähle ich dann meine verbliebenen Schäfchen, stelle jeweils vier von ihnen nebeneinander auf und lege immer ein Schäfchen quer vor die Stehenden hin – getreu der Strichliste des allseits beliebten Quinärsystems. Strenge Blockabfertigung, wie ich sie liebe! hms