C_Bild3.jpg
Zwei von 661 Stolpersteinen in MagdeburgFoto: ver.di SAT

"Wir setzen uns für eine lebendige Erinnerungskultur in Magdeburg ein. In unserer Stadt wurden seit 2012 schon 661 Stolpersteinen verlegt", erzählt Brigitte Otte. Die Initiative ging vom ver.di-Ortsverein aus mit sehr viel Engagement der ver.di-Senior*innen. Die letzten Stolpersteine fanden am 8. Juni 2022 in einer gemeinschaftlichen Aktion während der Bezirkskonferenz der ver.di-Senior*innen ihren Platz. 34 Steine wurden an diesem Tag auf Straßen und Plätzen in Magdeburg verlegt. Zu Gast waren Angehörige aus Israel und den USA der damals im Nationalsozialismus deportierten und ermordeten jüdischen Menschen, an die die Stolpersteine symbolisch erinnern. "Das waren bewegende Momente", sagt Brigitte Otte. Bis zum Jahresende wollen die Senior*innen und Aktiven in den Ortsvereinen noch für zwei weitere Steine Spenden sammeln.

Diese Form der Erinnerung wollen die Magdeburger Kolleg*innen erhalten und pflegen: Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist – dem schließen sie sich an. Sie beteiligen sich an der Pflege der Stolpersteine und haben Kontakte zur jüdischen Gemeinde geknüpft. "Wir nehmen an der Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht teil und gehen im Schweigemarsch mit Kerzen und Blumen zum Ehrenmahl. Unsere Kolleginnen Regina Fröhmert und Waltraud Zachhuber vom Förderverein für die jüdische Synagoge informieren ständig über Aktivitäten und Veranstaltungen", so Brigitte Otte. Und ergänzt: "Als Ortsverein waren wir bei der Grundsteinlegung dabei und wollen im Herbst den jüdischen Friedhof in Magdeburg besuchen, mit einer Führung, um viele neue Informationen zu erhalten."