10,5 Prozent mehr Heuer für Seeleute

Seeschifffahrt – In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Seeleute in Deutschland haben sich ver.di und der Verband Deutscher Reeder (VDR) nach komplizierten Verhandlungen auf einen Abschluss einigen können. Die Einkommen für die unter den Heuertarifvertrag Seeschifffahrt (HTV-See) fallenden Beschäftigten steigen in zwei Schritten um 10,5 Prozent. Rückwirkend zum 1. Oktober 2023 steigen die Löhne um 6,5 Prozent. Eine weitere Steigerung um 4 Prozent erfolgt zum 1. Oktober 2024. Für Schleppschiffe im Offshore-Einsatz soll es eine Zulage geben, die von den Betriebsparteien zu verhandeln ist. Zudem wird über eine Öffnungsklausel die Umwandlung von Entgelt zur Finanzierung von Jobrad-Angeboten ermöglicht. Die Laufzeit des Tarifvertrags endet am 31. Dezember 2025. "Der Abschluss ist der höchste in der Seeschifffahrt seit vielen Jahren. Leider haben die Arbeitgeber die Chance verstreichen lassen, mit dem verbindlichen Festschreiben der Inflationsausgleichsprämie in voller Höhe der herausragenden Leistung der Seeleute und der Härte ihres Jobs Anerkennung zu zollen. Hier werden wir jetzt auf betrieblicher Ebene auf ein Nachsteuern drängen", so ver.di-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth.

Bis zu 23 Prozent mehr Geld

Malta Air – Nach langen und zähen Verhandlungen hat sich ver.di mit der Ryanair-Tochter Malta Air Anfang Dezember auf eine Tarifeinigung verständigt. Mit der Vereinbarung wurden neben deutlichen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen auch eine Gehaltserhöhung um durchschnittlich 23,3 Prozent erwirkt sowie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.925 Euro bis zu 2.475 Euro, eine höhere Vergütung der Flugstunden um durchschnittlich rund 26 Prozent und eine Erhöhung der Pauschalen für Dienstbekleidung und flugmedizinische Vorsorge um 50 Prozent. Neben den finanziellen Verbesserungen wurden auch die Arbeitsbedingungen optimiert. Die Beschäftigten erhielten eine stabile Dienstplansystematik und ein Deutschland-Jobticket. Die Herausforderung liegt jedoch bei der betrieblichen Mitbestimmung.