Mit großem Engagement haben die Beschäftigten am Hufeland Klinikum Mühlhausen/Bad Langensalza für eine Einigung im Tarifstreit gekämpft. Der Einsatz hat sich gelohnt. Sie bekommen einen Inflationsausgleich von 2.700 Euro.

„Der Warnstreik am 30. Januar musste einfach sein. Wir wollten zeigen, dass wir uns nicht hinhalten lassen“, sagt ­Juliane Schmieder-Zienert rückblickend. Die Mutter von vier Kindern ist Gesundheits- und Krankenpflegerin aus Leidenschaft. Mit dem Hufeland Klinikum verbindet die 36-Jährige eine gemeinsame Geschichte. Als sie 2006 ihre dreijährige Ausbildung zur – wie es damals noch hieß – Krankenschwester begann, ist sie davon ausgegangen, am Klinikum bleiben zu können.

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Juliane Schmieder-Zienert,36, vierfache Mutter und Pflegekraftprivat

Doch das Personalkonzept der Geschäftsführung machte ihr einen Strich durch die Planung, Umdenken war angesagt. Ihre Ausbildung war gefragt, in Arztpraxen und Pflegeheimen verdiente sie sich ihre ersten beruflichen Sporen. Vor vier Jahren, die Zwillinge Lotta und Karl waren gerade mal neun Jahre alt, der kleine Fritz drei und Rosemarie noch im zarten Babyalter, führte es sie zu ihren beruflichen Wurzeln am Klinikum zurück. Erst auf der Unfallstation, heute auf der Entbindungsstation – höchste Verantwortung in jeder Schicht. „Das Schichtsystem ist schon eine Herausforderung. Beim Wechsel von einem Schichtsystem ins andere entstehen zwar Freiräume, die aber kaum Zeit zum Luftholen lassen. Wäscheberge sind zu bewältigen, die Kinder müssen abgeholt werden und schmackhaftes Essen sollte auch auf den Tisch kommen. Ohne die Unterstützung meines Mannes und meiner Eltern wäre das so nicht zu stemmen“, erzählt Juliane.

Ausfälle ersetzen

Wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen muss sie täglich neue Situationen meistern, krankheits- oder urlaubsbedingte Ausfälle kompensieren und dafür sorgen, dass die werdenden Mütter und die Wöchnerinnen rund um die Uhr umsorgt werden. Zeitweise sind Auszubildende oder Praktikant*innen eine willkommene Unterstützung. „Ich mag meinen Job trotz der hohen Belastung. Das muss aber auch entsprechend honoriert werden. Deshalb war es ein folgerichtiger Schritt, mich unseren Gewerkschaftsmitgliedern anzuschließen. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man nicht allein ist und in Notsituationen mit Unterstützung rechnen kann. Was wir jetzt erreicht haben, macht mich auch ein bisschen stolz.“

Juliane und die anderen zahlreichen ver.di-Mitglieder am Hufeland Klinikum können sich auch künftig auf die Unterstützung ihrer Gewerkschaft verlassen.