QE

Geld spielt, so haben wir nun schon oft leidvoll erfahren, bei der Rettung von Unternehmen oder Banken keine Rolle. Wirklich? Pokern wir in QE mal so, wie wir es manchmal von Staaten und Investoen vermuten.

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QE ist die Abkürzung von Quantitative Easing, also Quantitative Lockerung. Das bezeichnet, dass eine Zentralbank Geld druckt, um zu kaufen und die Wirtschaft anzukurbeln. Wir sind nun China, Europa, Japan, USA oder Vereinigtes Königreich und bieten um 21 Unternehmen aus fünf Sparten. Reihum starten wir die Auktion, indem wir ein öffentliches Angebot machen, alle anderen geben ein geheimes ab. Das höchste Gebot wird verdeckt notiert. Bei der Bilanzierung am Schluss gibt es Siegpunkte für jedes Unternehmen der gleichen Sparte, des eigenen Staates, unterschiedlicher Sparten, und dem Unternehmenswert. Allerdings: Wer insgesamt am meisten Geld ausgegeben hat, scheidet – wie beruhigend – aus. Das bringt uns dazu, wenigstens am Spieltisch unseren maximalen Einsatz verantwortungsvoll zu überdenken. Wer diese Art von rechnerischer Herausforderung und Ungewissheit mag, wird QE lieben. Iris Treiber

STRATEGIESPIEL VON GAVIN BIRNBAUM, STROHMANN GAMES, 3–5 PERS., AB 10 J., CA. 33 €

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Moorland

Wir sind die Abroder, die Austrockner... nein, zum Glück sind wir das nicht, ganz im Gegenteil: Wir zerstören nicht, wir fällen keine Bäume und legen keine Moore trocken, sondern wir bauen auf. Wir renaturieren für den Klimaschutz, genauer gesagt. Nach zwölf Runden wird unser eigenes Moorland aus 16 Moorkarten bestehen. Die Moorkarten tragen einen Wasserweg und Pflanzen und Tiere. Reihum legen Moorkarten an, sie geben vor, wer dort leben kann. Zufällig vorgegebene Pflanzenmarker setzen wir bestmöglich ein, Tiere siedeln wir an. Vielleicht gelingt es uns, Wollgras, Binsen, Heidekraut und Torfmoos auf viele Wurzelfelder unserer Moorkarten zu schwemmen, so dass sie dort anwachsen? Schaffen wir es, Schwimm­käfer, Libellen, Wasserläufer und Frösche, paarweise oder vielfältig, anzusiedeln? Legen wir den längsten Wasserweg an? Das alles bringt Punkte in diesem schön gestalteten, spannenden, taktischen ­Familienspiel, in dem wir auch ein bisschen Glück brauchen. Iris Treiber

Taktik-Familienspiel v. Steffen Bogen, Deep Pront Games/Pegasus, 2–4 Pers., ab 10 J., ca. 30 €

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Road Trip Europa

Eisberge bei Island, Wasserburg in Litauen, Windmühlen in den Niederlanden. 28 Länder mit Sehenswürdigkeiten ­haben wir auf unserer „Road Trip Europa“-Landkarte, gruppiert nach Lage: Skandinavien, Mitteleuropa, Benelux, Osteuropa. Fotos der Sehenswürdig-keiten gibt’s auf Länderkarten, dazu unterschiedlichste Symbole für Verkehrsmittel, lokale ­Küche oder Kultur. Wir starten mit sieben Karten, wählen eine aus, geben sechs reihum weiter, wählen eine aus, geben fünf weiter... Zum Schluss haben wir wieder sieben Karten. Siegpunkte bekommen wir für Länder, für lange Strecken, für verschiedene Speisen, gleiche ­Verkehrsmittel. oder für häufige kulturelle Ereignisse. Das macht „Road Trip Europa“ zu einem recht einfachen Spiel, das uns jedoch deutlich anregt, darüber nachzudenken, wie sehr es sich wirklich lohnt, unser vielfältiges, buntes und großes Europa zu erhalten. Iris Treiber

Kartenspiel von Scott Almes, Game Factory, 2–4 Pers., ab 8 J., ca. 13 €