Die rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen in Thüringen haben sich gemeinsam mit der CDU auf bessere Personalschlüssel in der Kleinkinderbetreuung geeinigt. Ab 2025 soll sich bei den Ein- bis Dreijährigen künftig eine Erzieherin oder ein Erzieher um höchstens sechs Kinder gleichzeitig kümmern müssen. Bei Kindern im Alter von über drei Jahren soll der Personalschlüssel bei eins zu zwölf liegen. Das sei eine der größten Verbesserungen im KiTa-Bereich seit 2010, so die überwiegende Einschätzung. Mehr Betreuungsqualität, sichere Arbeitsplätze und weniger Bürokratie kommen sowohl den Kindern als auch den Eltern und nicht zuletzt den Erzieher*innen entgegen.

Die Einigung war kein Selbstläufer, vielmehr das Ergebnis hartnäckiger Argumentationen, vielfältiger Aktionen und der Mobilisierung einer breiten Bevölkerungsschicht. Ein Gesetzesänderungsantrag lag bereits seit 1,5 Jahren im Thüringer Parlament, mit genau diesen Anpassungsschritten.

Andrea Rudolph ist im Team der „Einrichtungsleitung Regelkindergarten“ und damit ganz nah dran an der Misere. „Der aktuell berechnete Personalschlüssel lässt häufig eine professionelle Arbeit, wie wir sie uns wünschen würden, nicht zu. Wenn ich daran denke, dass aufgrund der sinkenden Kinderzahlen Fachkräfte auch noch entlassen werden müssen oder in ihrer Sollstundenzahl so weit gedrosselt werden, dass es kaum zum Leben reicht, stelle ich die Frage, ob uns unsere Kinder und auch die Fachkräfte nicht weitaus mehr wert sein müssen“, sagte Rudolph.

Jessica Frecke, Erzieherin aus Gotha und aktiv in der ver.di AG Kita Thüringen:

„Der erste Erfolg bei der Veränderung des Thüringer KitaG ist nur der Anfang einer Reise, die wir gemeinsam gestalten. Zusammen können wir viel erreichen! Also komm zur AG Kita und sei Teil des Veränderungsprozesses.“

Mehr Infos unter: t1p.de/verdiagkita