Frank_Werneke_Besuch_Stuttgart.jpg
Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke (Mitte) zu Besuch in StuttgartFoto: ver.di

Gewerkschaftsarbeit findet zuallererst in den Betrieben und Dienststellen statt – direkt bei den Mitgliedern. Auch der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke nutzt regelmäßig einen Teil seiner Zeit, um vor Ort mit den Kolleg*innen ins Gespräch zu kommen. Anfang Juni war er für einen Tag im Bezirk Stuttgart zu Gast.

Am Vormittag war Werneke Gast der Personalversammlung des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes. Dort kam er mit den Beschäftigten ins Gespräch und wandte sich bei einer Rede direkt an die versammelte Belegschaft. Er stellte unter anderem heraus, welch wichtige Rolle diese Dienststelle dank ihrer außerordentlichen Streikbeteiligung in den Tarif­runden innehat. Dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen der Kolleg*innen. Daher gaben sie ihrem Vorsitzenden vor allem ein Thema mit auf dem Weg, dass ihnen auf den Nägeln brennt: Die Forderung nach einer Stuttgart-Zulage. Darunter verstehen sie eine tarifliche Zulage für die Beschäftigten in den Ballungsräumen, in denen die Lebenshaltungskosten besonders hoch sind.

Die Zulage war auch beim anschließenden Mittagessen mit Vertrauensleuten der Landeshauptstadt Thema. Die rechtliche Grundlage für deren tarifierte Durchsetzung müsse bei den nächsten Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes geschaffen werden.

Sehr dringlich sind auch die Probleme, von denen der Betriebsrat des Sicherheitsunternehmens Securitas berichtete. Das Gremium ist ständigen Angriffen von Seiten des Unternehmens ausgesetzt. Die Versuche, die Arbeit des Betriebsrates zu be- und verhindern, enden nicht mit versuchten Kündigungen und den zahlreichen Terminen vor den Arbeitsgerichten. Werneke machte den Kolleg*innen Mut und sicherte ihnen die volle Unterstützung durch ver.di zu. Gerade bei so schwerwiegenden Fällen von diesem sogenanntem „Union Busting“ reiche es nicht aus, wenn der gewerkschaftliche Rechtsschutz vor Gericht Erfolge erkämpft. Auch vor Ort in den Betrieben und darüber hinaus muss dieses strukturierte, gewerkschaftsfeindliche Vorgehen thematisiert werden. Der ver.di-Vorsitzende machte daher deutlich, wie dringend Änderungen an den entsprechenden Gesetzen nötig sind, um juristisch entsprechend auf diese Angriffe reagieren zu können.

Zum Abschluss des Tages konnte Werneke – der ja auch der Verhandlungsführer in den Tarifverhandlungen des ­öffentlichen Dienstes ist – noch mit den Vertrauensleuten der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) den letzten Tarifabschlusses im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen bewerten. Anfang kommenden Jahres steht eine neue Tarif­runde an. Dafür beginnen jetzt in den Betrieben und Dienststellen die Diskussionen über tarifliche Forderungen, ­Erfolge und Erwartungen. Sie sind die Voraussetzung für einen erfolgreichen Tarifabschluss.