Gewerkschafts­monitor der FES

Weltweit I – Überall auf der Welt, wo die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) tätig ist und gesetzliche Vorschriften dies erlauben, arbeitet sie eng mit Gewerkschaften zusammen. Dabei teilt sie ihr Wissen regelmäßig mittels ihrer Gewerkschaftsmonitore. Diese liefern wertvolle ­Ressourcen für die Analyse und das ­Verständnis der Gewerkschaftsbewegungen und enthalten detaillierte Informationen zu den einzelnen Gewerkschaften, ihrer Mitgliederstruktur, ihrer Organisationsweise und ihren politischen Positionen. Die FES-Gewerkschaftsmonitore beleuchten auch die recht­lichen Rahmenbedingungen sowie die politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, denen die Gewerkschaften gegenüberstehen, und tragen zur Stärkung der Arbeitnehmerrechte und der sozialen Gerechtigkeit bei. Bei Fragen zu den Monitoren oder der Arbeit in den Ländern kann man sich an die Gewerkschaftskoordinator*innen oder an Blanka Balfer (blanka.balfer@fes.de) wenden. Mehr erfahren unter fes.de

Klima vertreibt Millionen Menschen

Weltweit II – Im vergangenen Jahr wurden weltweit 3,4 Millionen Menschen aufgrund der Klimakrise vertrieben. Besonders betroffen waren Somalia, China, die Philippinen, Pakistan, Kenia, Äthiopien, Indien, Bangladesch und Malaysia. So das Ergebnis einer Studie der Nichtregierungsorganisation Oxfam. Häufigere und länger anhaltende Überschwemmungen und Dürren führen demnach zu Ernteausfällen, Viehsterben und zunehmendem Hunger. Besonders betroffen sind Länder, die bereits unter Konflikten, wirtschaftlicher Unsicherheit und großer Ungleichheit leiden. In Bangladesch, Äthiopien, Kenia, Pakistan und Somalia ist die Zahl der Menschen, die unter akutem Hunger leiden, von 14 Millionen im Jahr 2013 auf über 55 Millionen im Jahr 2023 gestiegen. ­Dabei verursacht Somalia weniger als 0,03 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen, Bangladesch nur knapp 0,56 Prozent. Nuzhat Nueary, Koordinatorin für Wasserunsicherheit und Klimapolitik bei Oxfam, fordert die reichen Länder, die den Großteil der Emissionen verursachen, auf, ihre Emissionen zu senken und den am stärksten betroffenen Ländern angemessene Finanzmittel bereitzustellen.

Klimawandel ver­schärft Kinderarbeit

Afrika – Derzeit befinden sich die ­weltweiten Kakaopreise auf einem Allzeithoch – hauptsächlich wegen verheerender Ernteausfälle. Schokoladenunternehmen hätten jetzt die historische Chance, sich zur dauerhaften Zahlung existenzsichernder Preise zu verpflichten, fordert Juliane Bing, Projektreferentin Westafrika bei der Nichtregierungsorganisation INKOTA. In Côte d’Ivoire und Ghana, den Hauptanbauländern für Kakao, kommt es infolge des Klimawandels vermehrt zu Extremwetterereignissen wie starken Regenfällen. Zusammen mit der Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten an den Bäumen sind die Ernten im Vergleich zum Vorjahr um 30 bis 40 Prozent zurückgegangen. Dies führt zu erheblichen Einkommensverlusten und zunehmender Armut bei den Kakaobäuerinnen und -bauern und ihren Familien, was die Hauptursache für Kinderarbeit im Kakaoanbau ist. Noch immer arbeiten rund 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen in Westafrika. Nur durch faire Preise kann Kinderarbeit im Kakaoanbau beendet werden.