Erfolgreich gestreikt

Energie, Bayern – ver.di hat mit der Arbeitgebervereinigung Bayerischer Energieversorgungsunternehmen (AGV Bayern) ein Verhandlungsergebnis erreicht. Demnach steigen die Gehälter der Verbund-Mitarbeiter*innen in Deutschland zum 1. Juli in zwei Stufen um insgesamt mehr als sieben Prozent. ver.di-Mitglieder erhalten darüber hinaus zwei freie Tage im Jahr zusätzlich. Zuvor hatten die Verbund-Mitarbeiter*innen gestreikt. Dabei beteiligten sich auch zwei österreichische Gewerkschaften. Für die österreichischen Kolleginnen und Kollegen war schon zu Jahresbeginn eine Tarifeinigung zustande gekommen.

Eis gegen heiß

ver.di, Nordrhein-Westfalen – ver.di hat im August das Eisauto befüllt und den Beschäftigten beim Statistischen Landesamt in Bad Ems eine kühle Erfrischung gebracht. Die konnten sie gut gebrauchen, denn sie kämpfen aufgrund der bevorstehenden Grundsanierung des Gebäudekomplexes mit vielen Unsicherheiten. ver.di wollte ihnen mit der kühlen Überraschung zeigen, dass die Gewerkschaft in diesen schwierigen Zeiten für sie da ist, sagte Daniela Reuber von ver.di. Anschließend fuhr das Eisauto weiter und brachte auch anderen Beschäftigten eine Abkühlung, so beim Wasserstraßenschifffahrtsamt in Koblenz, bei der Stadtverwaltung Bendorf und im September noch einmal bei der Staatskanzlei in Mainz und der Bundesagentur für Arbeit sowie beim Bauhof Bad Kreuznach.

Brandneu gewählt

Amazon, Witten – Im Amazon-Sortierzentrum Witten (DTM9) wurde im August erstmalig ein Betriebsrat gewählt. 11 von 13 Plätzen des neugewählten Gremiums gingen an Kandidat*innen der von ver.di unterstützten Liste "DTM9 TOGETHER". Kaoutar Charjane von ver.di betonte, dies sei ein "erster Meilenstein". Der Erfolg unterstreiche die wachsende Bedeutung von Arbeitnehmervertretungen bei Amazon in Nordrhein-Westfalen. In dem Bundesland betreibt Amazon drei Sortierzentren (Krefeld, Witten und Dormagen) sowie 13 Verteilzentren im Logistikbereich. Während in den Sortierzentren Krefeld und Dormagen bereits Betriebsräte etabliert sind, ist die Wahl für Witten neu. Bemerkenswert sei auch die Vielfalt der Liste, die Beschäftigte aus allen Bereichen präsentiert.

Schon 80 Tage Streik

DuMont, Köln – Im August waren es schon 80 Streiktage beim Bundesanzeiger Verlag (DuMont). Im Verlag arbeiten über 600 Beschäftigte, davon sind circa 200 Mitarbeitende sachgrundlos befristet. Hinzu kommen knapp 260 Leiharbeitnehmer*innen. Einige wenige Beschäftigte sind noch arbeitsvertraglich an einen Tarifvertrag gebunden. ver.di hat den Bundesanzeiger bereits im Winter 2023 zu Tarifverhandlungen aufgefordert, die jedoch durch die Geschäftsführung abgelehnt wurden. Seit einigen Jahren tritt der DuMont-Konzern immer ungenierter offen gewerkschaftsfeindlich auf, kritisiert ver.di. Bei gleichzeitiger Ausführung "hoheitlicher Aufgaben" im Auftrag der Bundesministerien Justiz & Finanzen ist hier die Politik gefordert, die Beauftragung des Bundesanzeigers unter diesen Bedingungen kritisch zu hinterfragen. Der Bundesanzeiger betreibt unter anderem ein Transparenzregister (zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung durch Offenlegung von wirtschaftlich Berechtigten) und ein Unternehmensregister mit umfassenden Infos zu Unternehmen.