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Foto: Otto Versand

Dein Paket ist da!

Viele junge Menschen denken ja, ihre Eltern und Großeltern hätten vor Amazon in mittelalterlichen Verhältnissen gelebt. Für alles musste man das Haus verlassen, um es zu bekommen. Im Internet surfen, bestellen und liefern lassen? Undenkbar! Aber es stimmt nicht. Der klassische Versandhandel ist bereits rund 150 Jahre alt. Die ersten Waren wurden noch mit der Pferdekutsche geliefert, sogar innerhalb eines Tages. Morgens zum Markt, Waren auswählen und nur wenige Stunden später kamen sie schon. 1950 startete Werner Otto den OTTO-Versand, quasi das deutsche Amazon, auch wenn es das da noch gar nicht gab. Aus der Geschichte und Gegenwart ist OTTO nicht wegzudenken. Die Ausstellung beleuchtet dabei alle Beteiligten im Versandhandel und „möchte die Prozesse hinter den Kulissen aufzeigen, den Wert und die Menge der zu leistenden Arbeit verdeutlichen und den Versandhandel in den Kontext unserer ­modernen (Konsum-⁠)Gesellschaft einordnen“, heißt es beim Museum der Arbeit, wo die Ausstellung zu sehen ist.

Petra Welzel

MUSEUM DER ARBEIT, WIESENDAMM 3, HAMBURG, MO 10–21 UHR, MI-FR 10–17 UHR, SA/SO 10–18 UHR, BIS 28.4.2025

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Foto: dpa

PROTEST! Von der Wut zur Bewegung

Wie entstehen Proteste oder die Namen von Protestbewegungen? Was braucht es, um als Protestbewegung wahrgenommen zu werden? Zu derlei Fragen macht sich diese Ausstellung Gedanken. Klar, es braucht einen Anlass, um gegen oder für etwas zu protestieren. Seit Jahren mangelt es an solchen Anlässen nicht. Das zeigen auch die ausgewählten Dokumente. Mit Bildern von der gemeinsamen Demo von Munich for Future, Fridays for Future, Parents for Future und Scientists for Future über Protestbilder der „Black Lives Matter“-Bewegung und den Solidaritätskundgebungen in Berlin anlässlich der Ausschreitungen im Iran nach dem Tod von Mahsa Amini, die unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ um die Welt gegangen sind, bis zu einem Plakat zur Volksabstimmung 2011 für oder gegen Stuttgart 21 – unterschiedlichste Proteste werden inszeniert und abgebildet. Auch die Massendemonstrationen gegen Rechts. Doch es bleibt nicht nur beim Abbilden. Vielmehr bietet die Ausstellung Möglichkeiten, sich selbst zu schulen, um den nächsten Protest mit auf die Beine zu stellen.

Petra Welzel

LANDESMUSEUM WÜRTTEMBERG, SCHILLERPLATZ 6, STUTTGART, DI–MI & FR–SO 10–17 UHR, DO 10–19 UHR, 27.10.2024 BIS 4.5.2025

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Foto: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Hello Nature

Die Vorbereitungen zu dieser Ausstellung, in der die Frage, wie wir zukünftig mit der Natur zusammenleben wollen, im Zentrum steht, laufen bereits. Im Stadtbild entstehen kleine Stadtgärten, wo zum Erhalt der Sortenvielfalt etwa Gemüse angebaut wird, was wiederum das Stadtklima verbessern soll. Wenn sich dann Anfang Oktober die Ausstellungshallen öffnen, werden die Besucher*innen auf eine Zeitreise mitgenommen. Wie wir sesshaft wurden und wie sesshaft wir heute sind, ist die große Geschichte, die über unterschiedlichste Artefakte erzählt wird. Opulente Gemälde vom Paradies fehlen dabei nicht, weil sie zeigen, worin das Problem unseres Zusammenlebens besteht: in der Kultivierung und Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen. Die Natur schlägt längst vielfach zurück, zeigt uns, dass sie sich nicht wirklich beherrschen lässt. Hello ­Nature ist auch der Versuch der Versöhnung mit der Natur. Die Ausstellung geht deshalb auch der Frage nach, wie wir die größte Krise der Menschheit, den Klimawandel, bewäl­tigen können. Stadtgärten sind da nur ein Teil der Lösung. Petra Welzel

GERMANISCHES NATIONALMUSEUM, KARTÄUSERGASSE 1, NÜRNBERG, DI–SO 10–18 UHR, MI 10–20 Uhr 30, 3.10.2024 BIS 2.3.2025