Ausgabe 08/2024
Aus den Branchen
Soziale Lösungen
ARD-Rundfunkanstalten – Seit Januar 2024 laufen die Tarifverhandlungen für die ARD-Rundfunkanstalten. Jetzt gibt es die ersten Erfolge: Beim SWR wurden sozial gestaffelte Tariferhöhungen vereinbart. Neben 6 Prozent in zwei Stufen (Laufzeit 25 Monate) erhalten mittlere und niedrige Tarifgruppen höhere jährliche Sonderzahlungen, was Steigerungen von 6 bis über 10 Prozent ermöglicht. Auszubildende und Volontär*innen profitieren von monatlich 200 Euro mehr und einer um 250 Euro erhöhten Sonderzahlung. Noch im Dezember erhalten Lernende 2.100 Euro, Angestellte und arbeitnehmerähnliche Freie (außer Leitungspersonal) Einmalzahlungen zwischen 2.000 und 4.800 Euro. Das Ergebnis wird den Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt.
Auch beim BR gibt es ein Verhandlungsergebnis mit 25 Monaten Laufzeit: Die Gehälter der Rundfunkbeschäftigten steigen ab Dezember 2024 um 4,71 Prozent, ab Januar 2026 um weitere 1,23 Prozent. Zusätzlich wird im Dezember eine Einmalzahlung von 3.000 Euro ausgezahlt. Für die unteren Lohngruppen wird das Urlaubsgeld verdreifacht, für die meisten anderen Beschäftigten signifikant angehoben, nicht jedoch für die beiden obersten Gehaltsgruppen. Die Vergütungen der Lernenden steigen überproportional, mit Tabellenwerten, die sich um bis zu 20 Prozent erhöhen. Übernommene Azubis werden künftig in einer höheren Gehaltsstufe eingruppiert. Feste Freie erhalten einen Anspruch auf einjährigen Elternurlaub.
Das Verhandlungsergebnis beim NDR beinhaltet Gehalts- und Honorarsteigerungen für feste und freie Beschäftigte sowie eine deutlich verbesserte soziale Absicherung freier Mitarbeiter*innen. Die Tarifeinigung sieht Gehalts- und Honorarsteigerungen von knapp 6 Prozent in den kommenden zwei Jahren, sowie Einmalzahlungen von bis zu 5.000 Euro vor. Sie läuft bis Januar 2026. Die Einigung enthält zudem eine soziale Komponente: Niedrigere Gehaltsgruppen werden stärker angehoben, um Kaufkraftverluste durch die Inflation auszugleichen. Die Gehälter freier Beschäftigter, etwa in Grafik und Filmschnitt, werden nach Jahren stagnierender Vergütung deutlich erhöht. Außerdem erhalten freie Mitarbeiter*innen Honorarfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag statt ab dem vierten.