Rund 12.000 Beschäftigte der Commerzbank hatten Ende November bereits ­unterschrieben, dass sie die Übernahme ihres Hauses durch die UniCredit ablehnen. Die italienische Großbank hatte im September durch den Aufkauf von ­Anteilen des Bundes und auf dem Markt rund 9 Prozent der Anteile an der Commerzbank erworben.

In einem zweiten Schritt hatte sich die UniCredit bis Ende September einen ­potenziellen Zugriff auf rund 20 Prozent der Anteile gesichert. Für Beschäftigte und ver.di ist das der Versuch einer feindlichen Übernahme. Bisherige Übernahmen durch die UniCredit zogen immer einen deutlichen Personalabbau nach sich.

„Die Belegschaft der Commerzbank ist entschlossen, sich mit aller Kraft gegen diesen Übernahmeversuch zur Wehr zu setzen“, sagt Sascha Uebel, der stell­vertretende Vorsitzende des Gesamt­betriebsrats der Commerzbank. Die Beschäftigten senden ein klares Signal an den Chef der UniCredit, Andrea Orcel: „Er sollte sich warm anziehen, er ist hier nicht erwünscht. Die entsprechenden Signale des Managements und der Bundesregierung gegen das aktuelle Vorgehen begrüßen wir ausdrücklich“, sagte Uebel.

Der Vorstand der UniCredit hatte nach den Signalen aus der deutschen Politik gegen diese Übernahme mitgeteilt, erst die Bundestagswahl im Februar 2025 ­abwarten zu wollen. Ende November hat die UniCredit dann angekündigt, den heimischen Rivalen Banco BMP übernehmen zu wollen. Laut Spiegel online sagte Orcel in diesem Zusammenhang, die UniCredit würde nie zwei Unternehmen gleichzeitig integrieren. Was das konkret für die Commerzbank bedeutet, ließ er jedoch offen.

Diese Unklarheit wird den Einsatz der ver.di-Aktiven bei der Commerzbank nicht bremsen. Sie informieren weiter bei Betriebsversammlungen und sammeln Unterschriften, die sie im Januar an die Kanzlerkandidat*innen der demokratischen Parteien übergeben werden. Auch bei der Betriebsräteversammlung der Commerzbank Anfang Dezember war die drohende Übernahme ein Thema. hla