Ausgabe 08/2024
Was unsere Leserinnen und Leser bewegt
Titel "Das berührt uns alle", ver.di publik 7_2024
Der ÖRR braucht vor allem kritischen Journalismus. Keine Unterwerfung unter Parteien, Wirtschaftsverbände, Militaristen oder Lobbyisten. Bekämpft werden müssen prekäre Arbeitsverträge, weil Journalisten so gegängelt und geknebelt werden können. Und die Werbeflut muss ein Ende haben.
Hans-Dieter Stimpfig, Kassel
Über den Artikel habe ich mich gewundert. Ja, die Idee der öffentlich-rechtlichen Medien ist richtig. Private Medien sind abhängig von Werbeeinnahmen. Der Philosoph Karl Jaspers schrieb: "Demokratie heißt Selbsterziehung und Information des Volkes. Es lernt nachdenken. Es weiß, was geschieht. Es urteilt. Die Demokratie befördert ständig den Prozess der Aufklärung." Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hätte hier eine wichtige Aufgabe. Ich bezweifle jedoch, dass alle Redakteure und Journalisten des ÖRR heute dieser Aufgabe gerecht werden. Immer häufiger schalte ich den Fernseher ab und höre lieber Musik oder lese. Informieren kann man sich besser über Fachbücher und das Internet. Bei bestimmten Themen wie Corona, Ukrainekrieg und US-Wahlkampf habe ich den Eindruck, dass "Tagesschau" und "Heute" gleichgeschaltet sind. Das ist mir zu einseitig und erinnert mich an Kampagnenjournalismus. Ich bin keineswegs ein Trump-Anhänger. Aber ich möchte als mündiger Bürger differenziert informiert werden. In einigen politischen Talk-Shows dominiert der Show-Charakter mit manipulativen Interaktionstechniken der Moderation. Wenn ich mir Filme und Unterhaltungssendungen ansehe, fällt mir der Begriff "Kulturindustrie"! (Horkheimer/ Adorno) ein. Vieles schnell produziert ohne künstlerische Qualität. Vielleicht sehe ich das zu einseitig. Aber mit "Hass", die der Autor den Kritikern unterstellt, hat das nichts zu tun.
In einer Demokratie muss man Kritik aushalten.
Das gehört zu einer demokratischen Debattenkultur. Ich würde die Gebühren nicht nur gezwungenermaßen, sondern gerne zahlen, wenn die Qualität besser wäre. Dr. Hermann Müller, Hildesheim,
Thema "Wer hat gelöscht, als die Synagogen brannten", ver.di publik 7_2024
In Ihrem ansonsten interessanten Artikel ist Ihnen ein Fehler unterlaufen. Mannheim ist keine hessische Stadt, sondern liegt in Baden-Württemberg. Okay – die Grenzen zu Hessen und Rheinland-Pfalz sind nicht weit ... Aber im fernen Berlin verschwimmen diese scheinbar. Ansonsten fühlt sich ein großer Teil der Mannheimer als Kurpfälzer – was die Verwirrung komplett macht. Karin Beisiegel, per E-Mail
Schwerpunkt "Mehr Geld, mehr Zeit, mehr Zukunft", ver.di publik 7_2024
Ganz wichtig muss es für ver.di sein, wieder die Altersteilzeit im Tarif zu verankern, denn derzeit gibt es in unserem Land diesbezüglich eine 3-Klassen Gesellschaft. In der freien Wirtschaft sind meine Kumpels bereits ab 60+ in der passiven Phase, im Amt hat der Beamte alle Möglichkeiten, per Gesetz in die Altersteilzeit zu gehen, und der Angestellte schaut in die Röhre. Warum? Weil die Altersteilzeit aus dem Tarif TVöD raus ist. Das kann es für die Zukunft nicht sein, also alle Kräfte einsetzen, dass auch der Angestellte im TVöD wieder die tarifliche Altersteilzeit bekommt. Es war der größte Fehler, sie in den vergangenen Verhandlungen geopfert zu haben!
Martin Stegmair, Niederschönenfeld
Kulturtipp "Nicht erschrecken lassen", ver.di publik 7_2024
Dass ihre Rezension kein negatives Wort über diesen bösartigen Krakeeler und zu Recht vergessenen Möchtegern-Lyriker verliert, lässt tief blicken. Seit 35 Jahren arbeitet sich Biermann gnadenlos an der PDS/Linken und nun am BSW ab, um das Schulterklopfen der Mächtigen im Lande zu erheischen. Ein durch und durch unangenehmer Greis. Michael Singer, Zwickau
Gut verpackt
Liebes publik-Team, ich arbeite als Führungskraft in der Pflege und versuche immer wieder meine Mitarbeitenden von einer Mitgliedschaft in der ver.di zu überzeugen. Beim Einpacken des jährlichen Wichtelgeschenkes zur Weihnachtsfeier hatte ich spontan die Idee das Geschenk in die publik einzupacken und gaaaanz dezent noch ein paar "Blickfänger" aufzukleben. Vielleicht bringt es ja was?!
Christina Altenhofer, per E-Mail
Dann Frohes Fest!
Die Bundestagswahl soll ja im Februar 2025 stattfinden, wenn nichts dazwischenkommt. Sind wir zuversichtlich, dass alles funktioniert, was dafür erforderlich ist. Dann kann der Wahlkampf ja losgehen. Ich sehe schon, wie auf den Weihnachtsmärkten einige Standbetreiber freiwillig ihre Standfläche räumen. Gefüllt werden diese dann von Parteiwerbebuden, in denen dann neben Glühwein, Bratwurst, Reibeplätzchen und Lebkuchen Parteipropaganda abgegeben wird. Wer würde nicht gerne eine Christbaumkugel mit dem Bild bekannter Politiker*innen von dort mitnehmen, um sie an den Weihnachtsbaum zu hängen?
Die Stimmung der Menschen beim Weihnachtseinkauf wird sicher durch allgegenwärtige Politiker*innen noch einmal gesteigert.
In den Seniorenheimen nehmen Politiker*innen als Weihnachtsmann getarnt an den Weihnachtsfeiern teil, um ihre Weihnachtsbotschaften über Heilsbringern, die im neuen Jahr erwartet werden, zu verkünden, die dann selbstverständlich nur gewählt werden müssen. Statt unterhaltsamer, beliebter Filme im Advent, gibt es eine Talkshow und Expertenrunde nach der nächsten, und nicht zu vergessen die täglichen ARD-Sondersendungen nach der Tagesschau. In jedem Weihnachtspäckchen, das von den Onlinehändlern verschickt wird, befindet sich eine Wahlbenachrichtigung, um die überlasteten Ämter zu unterstützen. Auf der Spitze einiger Weihnachtsbäume auf öffentlichen Plätzen, wird eventuell, in Anlehnung an die Weihnachtsgeschichte, ein Stern, diesmal in Rot, leuchten, der uns den Weg weisen soll. Von den Kanzeln in den Kirchen wird wieder von einem Erlöser berichtet. So lange nicht anschließend vor der Kirche keine Parteifreunde den Kirchgängern davon erzählen, von wo ihrer Meinung nach der Erlöser kommen wird, ist ja Weihnachten wie immer. Wenn vielleicht doch ein wenig anders. Dann Frohes Fest!
Hartmut Groll, Lüdenscheid