Ausgabe 08/2024
Kurzmeldungen zum Spezial ZUKUNFT
Mehrheit fürchtet Deepfakes durch KI
Umfrage – Vor zwei Jahren ist ChatGPT an den Start gegangen und hat einen Mega-Hype ausgelöst. Die dritte ChatGPT-Studie des TÜV-Verbands zeigt, was sich seitdem getan hat. 1.001 Bundesbürger*innen ab 16 Jahren wurden in der repräsentativen Umfrage befragt. Herausgekommen ist: Gut jede*r Zweite (53 Prozent) hat generative KI bereits genutzt, im Oktober 2023 waren es nur 37 Prozent und im April 2023 sogar nur 23 Prozent. Trotz der steigenden Nutzung werden die Auswirkungen von KI auf Demokratie und Medien besonders kritisch gesehen: So befürchten 87 Prozent der Befragten, dass mithilfe von KI gefälschte Bilder und Videos (Deepfakes) Wähler*innen manipulieren können. 83 Prozent sind der Meinung, dass KI-Technologie die Verbreitung von Fake News massiv beschleunigt. Und 79 Prozent glauben, dass KI-generierte Bilder und Videos von Parteien Wahlergebnisse beeinflussen können.
Schlecht fürs Klima
Weltklimakonferenz – Nach mehr als zwei Wochen ist die Weltklimakonferenz in Baku am 22. November mit ernüchternden Ergebnissen zu Ende gegangen. Die UN-Klimakonferenz COP29 hat nach zähem Ringen einen neuen Rahmen für die internationale Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen beschlossen. Demnach soll der jährliche Beitrag in erster Linie der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden Dollar erhöht werden. Einige sogenannte Entwicklungsländer hatten während der Konferenz jedoch Beiträge von 1,3 Billionen Dollar gefordert, mindestens aber eine Erhöhung der Beiträge der Industriestaaten auf 500 Milliarden Dollar bis 2030. Die Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder sprach angesichts der Beschlüsse von Baku von einem „Scheitern“ und von „Betrug“. Viele dieser Länder liegen in Afrika, Asien oder der Karibik. Ein Vertreter Boliviens beklagte, die Entwicklungsstaaten würden mit ihrem Leid in der Klimakrise alleingelassen. Es breche eine Ära an, in der jeder nur seine eigene Haut retten wolle.
Smart Cities
Buchtipp – Kann KI die Lebensqualität in den Städten der Zukunft verbessern? Unser Leben ist schon heute von der digitalen Transformation geprägt. Um die Herausforderungen in den Bereichen Verkehr, Wohnen, Klima- und Umweltschutz meistern zu können, ist der Einsatz smarter Technologien ein wichtiger Bestandteil moderner Stadtentwicklung. Doch machen eine KI-basierte Verkehrssteuerung, eine öffentliche Verwaltung, die ihre Dienstleistungen komplett online abwickelt, und Zugangskontrollsysteme eine Stadt wirklich lebenswert? In seinem Buch „Schöne neue Stadt. Überwachungsalbtraum Smart Cities?“ beleuchtet Peter Schaar, Datenschutzexperte und ehemaliger Bundesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, die wachsenden Herausforderungen der Stadtentwicklung im Spannungsfeld von Technologie, Nachhaltigkeit und Big Data.
S. Hirzel Verlag 2024, 176 Seiten, ISBN 978-3-7776-2887-5, 24 €