Ausgabe 01/2025
„Die Bildschirm-Generation“
Mobile Endgeräte und das Internet haben unsere Kommunikation verändert. Besonders die Corona-Lockdowns haben den Alltag von Kindern und Jugendlichen geprägt: Statt sich wie zuvor auf Schulhöfen oder in der Freizeit in Cliquen zu treffen, verlagerte sich ihr Miteinander plötzlich auf den Bildschirm. Schulstunden fanden online statt, Spielplätze, Kitas und Sporthallen waren weitgehend geschlossen. Der Gebrauch von Handys, Tablets und Computern hat seitdem enorm zugenommen.
„Die Bildschirm-Generation“ nennt der Fotograf Jerome Gence seine Serie über Kinder und Jugendliche, die er 2020 während der Lockdowns in Frankreich begonnen und später in anderen Teilen der Welt fortgesetzt hat. Der Junge im Bild muss sich wegen einer Krebserkrankung einer Chemotherapie unterziehen. Wegen der Gefahr einer Infektion wird er komplett isoliert. Sein kleiner Freund in der Isolierung ist der Roboter in seinem Bett, das Tablet sein Kontakt zur Außenwelt. Doch Gence‘ Serie verdeutlicht, dass nicht nur dieser schwerkranke Junge vereinsamt. Bilder von Familien – ob in der Wohnung oder am Strand – zeigen, wie die Bildschirme in den Händen von Kindern und Erwachsenen alle immer mehr voneinander isolieren, selbst wenn sie nebeneinanderhocken. Die Serie ist Teil der Ausstellung „25 Jahre UNICEF-Foto des Jahres“ im Willy-Brandt-Haus in Berlin. Das internationale Kinderhilfswerk prämiert jährlich Serien oder Porträts, die Kinderleben weltweit dokumentieren. pewe
Mehr Infos zur Ausstellung unter fkwbh.de