Ausgabe 01/2025
Eine Stadt für alle
Hamburg, die pulsierende Metropole an der Elbe, steht vor einer wichtigen Entscheidung: Bei der kommenden Bürgerschaftswahl am 2. März 2025 wird sich zeigen, welchen Weg die Stadt einschlägt. Und was das für die Menschen bedeutet, die Hamburg täglich am Laufen halten. Für die Erzieherin, die mit Hingabe Kinder betreut, für den Fahrer der Hamburger Hochbahn, der uns sicher zur Arbeit bringt, oder für die Pflegekraft, die mit einem Lächeln Menschen in schweren Momenten beisteht.
„Ob Kita, Pflege, Bürgerämter, Gerichte, Nahverkehr, Stadtreinigung oder Kinderschutz – der öffentliche Dienst in Hamburg ist das Rückgrat unserer Stadt und seine Funktionsfähigkeit stärkt oder schwächt das Vertrauen der Hamburger*innen in die Demokratie“, sagt Sandra Goldschmidt, Landesbezirksleiterin von ver.di Hamburg. Doch genau dieses Rückgrat werde seit Jahren überbeansprucht. Jetzt sei die Zeit gekommen, um zu handeln.
Gute Arbeit, Respekt und Würde
ver.di setzt sich für einen aktiven Sozialstaat ein. Denn Menschen brauchen nicht weniger, sondern mehr Schutz in Arbeit und Leben. Ein starker Sozialstaat sichert die Menschen in schwierigen Situationen wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit ab. Das sichert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ermöglicht Teilhabe. Wer Demokratie will, darf die Sozialleistungen nicht runterschrauben.
„In Hamburg zu arbeiten, sollte bedeuten, in Hamburg gut leben zu können,“ fordert Sandra Goldschmidt. Doch die Realität sieht oft anders aus. Die Pflegerin, die sich keine Wohnung in der Nähe ihrer Klinik leisten kann, pendelt täglich lange Strecken. Der Erzieher, der sich über die geringe Bezahlung sorgt, überlegt, ob er den Beruf überhaupt weiter ausüben kann. Und diese Geschichten sind keine Einzelfälle.
ver.di fordert eine Hamburg-Zulage für Beschäftigte im öffentlichen Dienst, um das Leben in der Stadt bezahlbar zu machen. Öffentliche Aufträge sollen nur an tarifgebundene Unternehmen gehen, damit Lohndumping endlich ein Ende hat. Denn jede Stunde Arbeit verdient Respekt – und eine gerechte Entlohnung. Hamburgs Gesellschaft ist vielfältig, doch bezahlbarer Wohnraum wird für viele zur unerreichbaren Vision. Eine junge Auszubildende erzählt: „Ich musste mein WG-Zimmer aufgeben, weil die Miete plötzlich stieg. Jetzt lebe ich wieder bei meinen Eltern, obwohl ich gern unabhängig wäre.“ Auch für Menschen wie sie setzt sich ver.di ein: Mehr sozialer Wohnungsbau, strengere Mietpreisbremsen und Förderung von Azubiwohnheimen. Denn ein starkes Hamburg bedeutet, niemanden zurückzulassen.
Soziale Teilhabe erhalten
Der Klimawandel ist nicht nur eine globale Herausforderung, sondern auch eine Aufgabe für unsere Stadt, sagt Gewerkschafterin Goldschmidt. Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sei dabei ein zentraler Baustein. „Der Weg zur Arbeit sollte keine tägliche Belastungsprobe sein.“ ver.di fordert mehr Landesmittel für den ÖPNV, bessere Verbindungen und ein Angebot, das wirklich alle erreicht.
Auch für viele Rentnerinnen und Rentner ist der Alltag in Hamburg zunehmend eine Herausforderung. Eine Seniorin erzählt: „Früher bin ich jeden Tag mit dem Bus ins Stadtzentrum gefahren, um Freunde zu treffen oder ins Theater zu gehen. Heute überlege ich zweimal, ob ich mir die Fahrt leisten kann.“
Doch es geht nicht nur um Mobilität: Hamburg braucht eine sozial-ökologische Transformation, die auch die Arbeitswelt umfasst. Dazu gehört, erneuerbare Energien voranzutreiben und dabei Tarifbindung zu sichern. Nur so kann der Wandel gerecht gestaltet werden.
In einer Stadt wie Hamburg darf der Bildungserfolg nicht von der sozialen Herkunft abhängen. ver.di setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen in Kitas und Schulen ein. Denn nur wer mit Würde und Respekt arbeitet, kann auch den Kindern eine Perspektive bieten. Ein Ausbildungsfonds soll darüber hinaus Betriebe entlasten und jungen Menschen die Möglichkeit geben, ihren Weg frei zu wählen.
Die Bürgerschaftswahl am 2. März 2025 ist der Moment, an dem die Hamburgerinnen und Hamburger die Richtung vorgeben können. „Wir brauchen eine Politik, die auf die Menschen hört und eine Stadt für alle gestaltet“, so Goldschmidt. ver.di Hamburg ruft dazu auf, die Stimme für soziale Gerechtigkeit und ein solidarisches Miteinander zu erheben.
Auch das Grundrecht auf Meinungs-, Presse- und Rundfunkfreiheit gilt es zu schützen. „Angesichts der Tatsache, dass Elon Musk seinen Nachrichtendienst X immer mehr zu einer völkisch-nationalen, antidemokratischen Propagandaplattform ausbaut und Mark Zuckerberg auf Facebook die Faktenchecks abschafft, braucht es dringend ein klares Bekenntnis der Politik zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk, eine Stärkung regionaler Verlage und Medien und eine Befreiung des Internets von der Dominanz der Monopolkonzerne“, so Sandra Goldschmidt.
Bürgerschaftswahl
Sonntag, 2. März 2025 – das sind unsere sieben zentralen Forderungen für Hamburg:
- Tarifbindung für alle öffentlichen Aufträge
- eine Hamburg-Zulage für den öffentlichen Dienst
- mehr bezahlbarer Wohnraum und Förderung von Azubiwohnheimen
- Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und Förderung erneuerbarer Energien
- gerechte Bildungschancen und ein Ausbildungsfonds
- Reform des Kita-Landesrahmenvertrags
- Stärkung der Medienvielfalt und der Kontrolle der Big-Tech-Unternehmen
Die Zukunft Hamburgs liegt in den Händen seiner Menschen. Lasst uns gemeinsam eine Stadt schaffen, die stark, gerecht und zukunftsfähig ist. Deine Stimme zählt – geh wählen!