Ausgabe 01/2025
Kurzmeldungen aus der Politik
Nicht nur isolierte Einzelfälle
Gewalt gegen Frauen – Im Journalismus gibt es deutliche Lücken bei der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen. In der deutschsprachigen Berichterstattung findet nur selten eine strukturelle Auseinandersetzung mit der Alltäglichkeit und Vielschichtigkeit von Gewalt gegen Frauen statt. Stattdessen dominieren Berichte, die Gewalttaten als isolierte Einzelfälle beschreiben und sich meist auf Tötungsdelikte fokussieren. Im Kontext Partnerschaftsgewalt kommt in nur 10 Prozent der Berichte die Perspektive der Opfer zur Sprache, während fast 50 Prozent die Aufmerksamkeit auf den Täter richten. Das sind zentrale Ergebnisse des Trendreports „Tragische Einzelfälle?“, den Christine E. Meltzer für die Otto-Brenner-Stiftung (OBS) erstellt hat. Das OBS-Arbeitspapier 74 kann unter kurzlinks.de/41g6 heruntergeladen bzw. bestellt werden.
Schutz von Kindern
Soziale Dienste – ver.di-Vize Christine Behle fordert Investitionen in die Sozialarbeit von Bund, Ländern und Kommunen. Die Situation in den Sozialen Diensten in den Jugendämtern ist alarmierend. Familien, Kinder und Jugendliche erhalten vielerorts nicht die notwendige und bedarfsgerechte Unterstützung. ver.di fordert daher entschlossene Sofortmaßnahmen. „Der seit Jahren bekannte Fachkräftemangel verschärft sich angesichts wachsender Fallzahlen und steigender Anforderungen immer weiter. Präventive Arbeit ist unter den gegebenen Umständen nicht mehr möglich“, so die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Bund, Länder und Kommunen müssten gemeinsam handeln, um diese Abwärtsspirale zu durchbrechen. Behle sprach sich für Investitionen in Personal, Strukturen und Rahmenbedingungen aus. Nur so könnten die wichtigen Aufgaben der Jugendhilfe gesichert werden. pm