Ausgabe 01/2025
ver.di lohnt sich
Rund 6 Prozent
Deutsche Welle – Durch zwei Warnstreiks hatte ver.di Druck aufgebaut und Kompromisse erreicht, darunter eine Erhöhung des Urlaubsgeldes und Zuschüsse zum Jobticket. Die erste Gehaltserhöhung von 4,71 Prozent ist für den 1. Juni 2025 geplant, gefolgt von einer weiteren Erhöhung von 1,23 Prozent am 1. Juli 2026.
6,5 bis 8,4 Prozent
Geld- und Werttransport – Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 10.000 Beschäftigten der Branche sind im Dezember 2024 mit einem Abschluss beendet worden. Er bedeutet Entgeltsteigerungen von 6,5 Prozent in Nordrhein-Westfalen bis 8,4 Prozent in den neuen Bundesländern. Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2026. Zudem gab es eine Einigung auf einen neuen Manteltarifvertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Hier wurde zudem eine Vereinheitlichung der Urlaubsansprüche erzielt.
In zwei Schritten
Eisenbahntarifvertrag ETV – Ebenfalls im Dezember hat ver.di in den Entgelttarifverhandlungen für den bundesweiten Eisenbahntarifvertrag ETV einen Tarifabschluss erzielt. Die Beschäftigten erhielten noch im Dezember eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.300 Euro. Ab 1. Mai 2025 erhalten alle Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 120 Euro, in einem zweiten Schritt erfolgt am 1. November 2025 eine weitere Lohnerhöhung um 2,8 Prozent. Für Auszubildende gibt es 650 Euro Inflationsausgleichsprämie sowie Lohnerhöhungen von 50 Euro (1. Mai 2025) und 40 Euro (1. November 2025) . Laufzeit: bis 30. August 2026. Zum Tarifbereich ETV gehören 21 Verkehrsunternehmen in sechs Bundesländern. Die insgesamt rund 5.500 Beschäftigten sind im Schienengüterverkehr, Schienenpersonennahverkehr und im ÖPNV mit Bussen tätig.
Prämie und mehr
Lotsversetzer – Der Lotsbetriebsverein e.V. und ver.di haben sich Anfang Dezember 2024 auf einen Tarifabschluss verständigt. Die rund 450 Beschäftigten des Lotsbetriebsvereins, die als Lotsversetzer Seelotsen an Bord der Schiffe bringen und von dort zurückholen, erhielten noch im Dezember eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.000 Euro. Zudem wird die Pauschale für Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit angehoben. Damit zahlt sich die Arbeit an allen Tagen und rund um die Uhr für die Beschäftigten aus. Nach dem Tarifabschluss hat ver.di die Kündigung der zugrundeliegenden Tarifverträge zurückgezogen. Damit sind die Beschäftigten des Lotsbetriebsvereins künftig wieder an den Heuertarifvertrag der deutschen Seeschifffahrt (HTV-See) angebunden.
Plus bei Nachtarbeit
DRK – Seit 1. Januar werden das System der Schichtzulagen und die Berechnung von Zusatzurlaub beim DRK vereinfacht. Darauf hat sich ver.di im letzten Jahr mit den Arbeitgebern geeinigt. Mit der Einigung wurde die Wechselschichtzulage von 155 Euro ersetzt. Die Wechselschichtzulage war bisher an 40 Nachtarbeitsstunden innerhalb von 5 Wochen gekoppelt, deshalb haben nicht alle Kolleg*innen davon profitiert, obwohl sie in Wechselschicht arbeiten. Künftig gibt es einen höheren Nachtarbeitszuschlag, der gleicht mindestens die bisherige Zulage aus. Bei vielen Nachtarbeitsstunden bedeutet die neue Regelung sogar ein dickes Plus:
gesundheit-soziales-bildung.verdi.de
Zeit oder Geld oder eine Kombination
AVG – Nach hartem Ringen über den Entgelttarifvertrag des ETV haben der Arbeitgeberverband deutsche Eisenbahnen und ver.di auf Bundesebene in Fulda ein Ergebnis erzielt. ver.di Baden-Württemberg hat zudem in der dritten Verhandlungsrunde mit der Albtalverkehrs-Gesellschaft (AVG) eine Einigung im Zusatztarifvertrag erreicht. Zusätzlich zur Gehaltssteigerung durch den ETV-Abschluss bedeutet der Zusatztarifvertrag AVG unter anderem eine Verkürzung der Arbeitszeit mit der individuellen Wahlmöglichkeit zwischen Zeit und Geld – das ermöglicht bis zu neun zusätzliche freie Tage. Diverse Zulagen und Zuschläge werden erhöht. Triebfahrzeugführer werden nach bestandener Prüfung gleich in die EG 7 eingruppiert und nicht erst wie bislang nach acht Jahren. Alles das gibt es zusätzlich auf den ETV, der zudem auch eine Inflationsausgleichsprämie von 1.300 Euro bei Vollzeit vorsieht sowie eine Erhöhung der Tabellenentgelte in Höhe von bis zu 7,7 Prozent in zwei Stufen. Außerdem wird der ETV-Manteltarifvertrag wieder in Kraft gesetzt.